Beschluss: zur Kenntnis genommen

Allgemeiner Vertreter Kühling berichtete über bisher umgesetzte Maßnahmen:

Der Rat der Stadt Lohne hat am 18.03.2015 die Ziele und Maßnahmen zu den Themen Willkommenskultur, Familie, Infrastruktur, Wirtschaft, Gesundheit und Bildung beschlossen und die Verwaltung beauftragt, die Umsetzung der Maßnahmen einzuleiten, soweit sie in der Zuständigkeit der Stadt Lohne liegen. Zu dem Zeitpunkt war allerdings noch nicht bekannt, dass in der 2. Jahreshälfte 2015 ein Flüchtlingsstrom einsetzen wird, der seitdem die Stadt Lohne in der Flüchtlingsunterbringung so stark fordert, wie nie zuvor. Auch die Integration der vielen Flüchtlinge stellt eine langfristige Aufgabe dar. Außerdem wird sich durch den Zuzug die demografische Zusammensetzung der Bevölkerung ändern.

Unabhängig davon wurden die nachstehend genannten Maßnahmen im Zusammenhang mit der Herausforderung des demografischen Wandels umgesetzt:

 

Willkommenskultur:
Die Stadt Lohne hat im Rahmen des Willkommensmanagements mit Frau Christiane Kröger eine feste Ansprechpartnerin als Anlaufstelle für Flüchtlinge und Zuwanderer eingerichtet.

Bei der Anmeldung von Neubürgern wird über das Meldeamt eine Informationsmappe mit wichtigen Broschüren und Hinweisen zu Angeboten und Ansprechpartnern in Lohne ausgehändigt. Die Mappe enthält einen Stadtplan mit den wichtigsten Anlaufstellen wie z. B. Krankenhaus, Rathaus, Polizei in neun Sprachen. Der InfoPunkt der Stadt Lohne hat gemeinsam mit örtlichen Gästeführerinnen eine Tour für Neubürger ausgearbeitet. Jeder Neubürger erhält einen Gutschein für die Führung, die zweimal pro Jahr angeboten wird.

In Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule Vechta konnten neben den 8 bisherigen Integrationslotsen im Jahr 2015 weitere 13 Integrationslotsen für die Stadt Lohne ausgebildet werden. Sie werden in ihrer Tätigkeit durch die Stadt Lohne begleitet und unterstützt.

Die Stadt Lohne veranstaltet jährlich im Rahmen des Lohner Stadtfestes das Fest der Kulturen mit Vertretern verschiedener Nationen. Außerdem wird über Projekte im Rahmen der Integration und Flüchtlingshilfe via Presseinformationen und Beiträgen auf der Internetseite der Stadt Lohne berichtet. Die Stadt Lohne engagiert sich darüber hinaus beim Präventionsrat, Integrationsforum und Runden Tisch, die die Toleranz, Aufgeschlossenheit und das Verständnis gegenüber Zuwanderern fördern.

 

Ebenso hat die Stadt Lohne den Lohner Integrationspaktes (LIP) mit Vereinen, Unternehmen und Organisationen initiiert, um Bemühungen bei der Integration und Völkerverständigung zu fördern.

 

Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit insgesamt aber auch der regelmäßige Austausch im Bereich Bildung, Kultur und Politik mit den Lohner Partnerstädten Rixheim (F) und Miedzylesie (PL) sowie die Berichterstattung über diese Ereignisse tragen ganz enorm zu einem positiven Image der Stadt Lohne bei.

 

Familie:
Die Stadt Lohne wertet regelmäßig die Einwohnermeldedaten aus, um einen Überblick über die tatsächliche Bevölkerungsentwicklung sowie die Entwicklung der Kinder- und Schülerzahlen zu bekommen, damit diese Entwicklung frühzeitig bei allen Entscheidungen berücksichtigt werden kann. Um in einem möglichst hohen Maße die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten, hat die Stadt Lohne bedarfsgerecht ausreichende Angebote im Bereich der Kinderbetreuung sowohl in Einrichtungen als auch in der Kindertagespflege geschaffen und koordiniert die Anfragen. Der kürzlich herausgegebene Familienwegweiser soll Eltern einen Überblick über die Betreuungsmöglichkeiten und Bildungsangebote sowie über das vielfältige Freizeitangebot für Familien geben.

Niederschwellige (Sprach-) Angebote werden über EFI-Projekte (Elternarbeit, frühe Hilfen, Migrationsfamilien) bzw. über das Förderprogramm des Landkreises Vechta vorgehalten.

Eine enge Vernetzung ist durch jährlich mehrere Treffen der Familienbüros im Landkreises Vechta gegeben.

Infrastruktur:

Zum einen ist die Stadt Lohne als Mitgesellschafterin beim gemeinnützigen Wohnungsunternehmen GeWoBau für bezahlbaren Wohnraum engagiert, zum anderen fördert die Stadt Lohne den Erwerb von Altbauimmobilien mit dem Programm "Jung kauft alt". 2015 wurden insgesamt acht Anträge bewilligt. Einbezogen in die Förderung ist zudem die Erstellung eines Gutachtens als Voraussetzung für eine Altbausanierung.

 

Darüber hinaus hat die Stadt Lohne die Grundlagen für ein von der Stadt geführtes Baulückenkataster erarbeitet. Dadurch sollen gezielt verkaufsbereite Grundstückseigentümer und Interessenten zusammengeführt werden. Zudem werden ältere Bebauungspläne mit dem Ziel einer Innenverdichtung überarbeitet, um der lebhaften Nachfrage nach Wohnraum bei der günstigen Zinssituation entgegenzukommen.

 

Das Handlungskonzept für den Radverkehr dient als Grundlage für ein verkehrsgerechtes und sicheres Radwegenetz in Lohne. Als konkrete Maßnahmen wurde die linksseitige Benutzungspflicht für Radwege aufgehoben und mehrere Radfahrschutzstreifen neu markiert.   

 

Wirtschaft:

Die Förderung der älteren Berufstätigen und die Chancen des demografischen Wandels sowie die bessere Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf hat die Stadt Lohne im Rahmen der Wirtschaftsforen bzw. Wirtschaftstage angesprochen. Die Themen lauteten u. a. „50plus – Noch im Job?“, „Rente mit 63? Wie Unternehmen auch für ältere Arbeitnehmer attraktiv bleiben“ und „Kind und Karriere. Wie Unternehmen mit Familienfreundlichkeit zukunfts- und wettbewerbsfähig bleiben“.

 

Gesundheit:
Der Präventionsrat Lohne (PRL) organisiert Veranstaltungen zur Persönlichkeitsstärkung der Kinder und Jugendlichen (bereits ab Kindergartenalter) sowie Elternabende zu dem vielfältigen Thema Suchtgefahren wie z. B. Alkohol, Drogen, Medien. Doch auch der Bereich AIDS-Prävention wird durch Theateraufführungen für Schüler ab der 8. Klasse berücksichtigt. Darüber hinaus werden Informationen zur gesundheitlichen Aufklärung aller Bürger/innen zur Verfügung gestellt. Für Mitarbeiter im Rathaus wird ein Rückenfit-Kurs angeboten und ein Dienstfahrrad für Außentermin zur Verfügung gestellt.

 

Bildung:
In allen Schulen der Stadt Lohne wird intensive Sprachförderung angeboten. Die Kosten werden sowohl von der Stadt Lohne als auch vom Landkreis Vechta getragen. Außerdem stellt das Land Niedersachsen Förderstunden zur Verfügung. Kooperationspartner der Schulen sind der Jugendtreff und die Kreisvolkshochschule. Zusätzlich ist an zwei Grundschulen die Neueinrichtung einer Sprachlernklasse beabsichtigt.


In Zusammenarbeit mit den Bildungsträgern wie dem Ludgerus-Werk oder der Kreisvolkshochschule werden außerdem Sprachlernangebote auch außerhalb der Schulen geprüft und den Asylbewerbern vermittelt.

 

Die Stadt Lohne fördert finanziell die Qualifizierung zum nachträglichen Erwerb des Schulabschlusses durch das Ludgerus-Werk / die KVHS.

Der Rat hat die Informationen