Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 14, Nein: 0, Enthaltungen: 0

Beschlussvorschlag:

 

Der vorliegende Feuerwehrbedarfsplan wird mit seinen definierten Schutzzielen beschlossen. Um die Schutzziele zu erreichen wird die Verwaltung beauftragt, bei Handlungsbedarf tätig zu werden.

 


Sachverhalt:

 

Das Niedersächsische Brandschutzgesetz (NBrandSchG) verpflichtet jede Gemeinde, eine

den örtlichen Verhältnissen entsprechende, leistungsfähige Feuerwehr aufzustellen,

auszurüsten, zu unterhalten und einzusetzen.

Eine anerkannte Methode, um die Leistungsfähigkeit einer Feuerwehr zu überprüfen und zu

bemessen und damit eine aussagekräftige Grundlage zur Feststellung der Aufgabenerfüllung

zu haben, ist die Aufstellung eines Feuerwehrbedarfsplanes.

Der Feuerwehrbedarfsplan definiert in kommunaler Eigenverantwortung sowohl die

sogenannten Schutzziele als auch den zur Erreichung dieser Ziele erforderlichen Umfang

der kommunalen Feuerwehr.

Zukünftig zu tätigende Investitionen werden für die Entscheidungsträger transparenter und

nachvollziehbarer.

Mit der Aufstellung eines Feuerwehrbedarfsplanes für das Stadtgebiet Lohne wurde die Fa.

Luelf & Rinke beauftragt. Das Ergebnis wurde von deren Projektleiter, Herrn Oebel, in der

Sitzung des Finanzausschusses mit der Möglichkeit der anschließenden Diskussion

vorgestellt.

Herr Oebel legte dar, dass der in einer Projektgruppe seit 2015 erarbeitete

Feuerwehrbedarfsplan Schutzziele anhand der Merkmale Eintreffzeit, Funktionsstärke (auch qualitativ) und den Erreichungsgrad dieser Ziele für spezielle Standardereignisse definieren soll (siehe Seite 46, Zielerreichungsgrad ≥ 80 %). Damit dient er als Zielsetzung und als Wegmarke, welche Erwartungshaltung die Stadt Lohne an die Feuerwehren hat.

 

Der Feuerwehrbedarfsplan zeigt weiterhin das Gefahrenpotential und den Stand der wesentlichen Merkmale der Brandbekämpfung Fahrzeuge, Häuser/Standorte und Personal auf.

 

Das Feuerwehrwesen funktioniere laut Herrn Oebel in Lohne gut – dieser Stand solle gehalten werden. Gut sei auch die Lage der Feuerwehrhäuser, optimierungsfähig in Einzelfällen noch die Qualifikation des Personals.

 

Anhand zweier Karten (S. 59 und 62) stellte Herr Oebel die Wohnorte der Feuerwehrleute und ihre Arbeitsstätten vor. Die hohe allgemeine Auspendlerquote von 50 % schlage sich auch in der Verfügbarkeit der Feuerwehr-Leute nieder, so dass es im Außenbereich tagsüber länger als nachts dauern könne, um eine schlagkräftige Bekämpfung sicherzustellen. Tagsüber seien von 163 potenziellen Einsatzkräften ca. 80 verfügbar

 

Beim Alter der Fahrzeuge sieht der Feuerwehrbedarfsplan teilweise Erneuerungsbedarf.

Zum Thema Hubrettung (Drehleiter) sind in Teilbereichen der Stadt Lohne aufgrund des gestiegenen Verkehrs Fahrzeiten von ca. 15 Minuten aus Vechta zu erwarten. Es sei möglich, dass diese Zeit durch den geplanten innerörtlichen Umzug der Feuerwehr Vechta noch weiter steige. Es gebe aber keine gesetzliche Vorgabe, wann die Drehleiter in Lohne vor Ort sein muss. Vorgeschrieben seien nur zwei unabhängige Rettungswege. Lösungen seien auch über eine bauliche Ertüchtigung / Nachrüstung der genehmigten Gebäude denkbar.

Für gewisse Außenbezirke empfiehlt der Planer Kompensationsmaßnahmen, z.B. in Form von Informations- oder Rauchmelderkampagnen.

 

Von den drei vorhandenen Feuerwehr-Standorten, die auch allesamt erforderlich seien, wird der Standort Brockdorf als qualitativ nicht ausreichend angesehen (Seite 51). Geänderte DIN- und UVV-Vorschriften führten allgemein dazu, dass man heute Feuerwehrgerätehäuser anders als früher bauen würde, so auch hier. Bürgermeister Gerdesmeyer bejahte die Frage aus dem Rat, ob hier Handlungsbedarf bestehe: hierüber müsse konkret nachgedacht werden.

 

2014 habe die Dokumentation grundsätzlich eine gute Verfügbarkeit der Wehren ergeben. Der gute Ausbildungsstand solle gehalten, Augenmerk auf die Entwicklung bei den Jugendfeuerwehren und den Schlüsselqualifikationen gelegt und die Tagsüber-Verfügbarkeit im Auge behalten werden.

Drei Fahrzeugbeschaffungen erscheinen in den nächsten Folgejahren erforderlich (S. 104 f.)

Herr Oebel empfahl, soweit möglich, organisatorisch eine Unterstützung des Ehrenamtes durch das Hauptamt.

In Brockdorf sollte das jederzeitige Ausrücken der Einsatzfahrzeuge am Feuerwehr-Gerätehaus sichergestellt werden.

 

 

Ein Ausschussmitglied fragte in Bezug auf Seite 32 des Plans, wonach sechs Objekte in Lohne (ohne Hinweis in der Baugenehmigung) faktisch mit einer Steckleiter nicht mehr erreichbar sind, was zu tun sei. Herr Oebel empfahl über eine bauliche Ertüchtigung nachzudenken und insgesamt die hier noch unklare Datenlage weiter aufzuarbeiten.

Bürgermeister Gerdesmeyer betonte, dass der Landkreis Vechta als Baugenehmigungs- und Bauaufsichtsbehörde im Boot sei.

 

Auf Anfrage hielt Herr Oebel die Löschwasserversorgung in Lohne generell für ausreichend, in Teilbereichen aber für verbesserungsbedürftig.