Beschluss: zurückgestellt

Abstimmung: Ja: 12, Nein: 0, Enthaltungen: 0

 

Beschluss:

Die Angelegenheit wird in die Fraktionen verwiesen.

 

 


Sachverhalt:

Basierend auf der seit 2005 bestehenden Hip-Hop-Formation „Selected“, die durch Bühnenauftritte regionale Bekanntheit erlangt hat und 2013 im Pro7-Fernsehprogramm in der „Millionärswahl“ vor einem bundesweiten Publikum auftrat, wurde im Jahr 2015 durch mehrere hiesige Hip-Hop-Begeisterte der Verein „Stage 7 – Tanzhaus Lohne e.V.“ gegründet. Derzeit hat der Verein ca. 90 Mitglieder.

Im Jahr 2016 nahm der Verein mit mehreren Formationen an den Deutschen Meisterschaften in Limburg teil. „Selected“ verfehlte bei den Mitte August 2016 durchgeführten Weltmeisterschaften in Glasgow in ihrer Klasse nur knapp das Finale der besten 15 Formationen.

 

Der Verein kann die lebhafte Nachfrage nach Trainingsstunden (vor allem für Kinder und Jugendliche) nur schwer bewältigen, weil ihm in Lohne für das Training nur jeweils für einige Stunden am Stück diverse Räumlichkeiten zur Verfügung stehen (z.B. im Jugendtreff, in der Stegemannschule, in örtlichen Fitnessstudios oder im INJOY). Entsprechend verteilen sich die Kurse über das Stadtgebiet.

Inzwischen bietet sich dem Verein eine Möglichkeit, eine im Innenstadtbereich liegende leerstehende Immobilie langfristig für zehn Jahre anzumieten. Hierfür sind allerdings Umbauarbeiten an dem Gebäude sowie z.B. die Verlegung eines Schwingbodens und die Montage von Spiegeln erforderlich. Nach einer vorgelegten Schätzung eines Lohner Architekturbüros werden die Kosten mit ca. 65.000 Euro beziffert.

 

Nach eigenen Angaben ist der Verein nicht in der Lage, diese Umbaukosten aus eigenen Mitteln bzw. durch Mitglieds- und Kursgebühren zu stemmen. Für das laufende Geschäft wird eine positive Prognose gesehen. Von einer baurechtlichen Zulässigkeit des Vorhabens wird nach erster Prüfung ausgegangen. Daher wird die Gewährung eines Zuschusses durch die Stadt Lohne beantragt.

 

Die Arbeit des in dieser Form noch sehr jungen Vereins wird, trotz der Überschneidung zum Musik-/Freizeitbereich, seitens der Verwaltung vorrangig als Sportausübung betrachtet. Daher kommt eine Anwendung der §§ 4 und 5 der Sportförderrichtlinien in Betracht. Hiernach kann einem Sportverein für Umbaumaßnahmen an langfristig gepachteten Vereinsanlagen ein Zuschuss gewährt werden, dessen Höhe durch Einzelbeschluss zu bestimmen ist. (Unabhängig davon könnte durch die finanzielle Förderung auch ein Beitrag zur Erhöhung der Frequenz in der Innenstadt geleistet werden.)

§ 2 der Richtlinie verlangt für die Antragsberechtigung, dass der Verein als gemeinnützig anerkannt ist. Diese Anerkennung wird mittlerweile formal nicht mehr für das laufende Jahr, sondern nur noch mit Wirkung vom Folgejahr vom Finanzamt ausgesprochen. Der Verein „Stage 7 – Tanzhaus Lohne e.V.“ ist mit Wirkung vom 1.1.2017 von Finanzamt Vechta als gemeinnützig anerkannt.

 

Die Trainerin und Vereinsmitbegründerin Anna Meier beschrieb anhand einer Präsentation die bisherige und die mögliche zukünftige Entwicklung des Vereins. Erst mit einer festen Anlaufstätte könne man die Nachfrage der zahlreichen interessierten Kinder und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen jeden Alters nach Kursen befriedigen. Diese stehe nach dem geplanten Umbau in der ehemaligen Schlachterei Pohlschneider zur Verfügung.

 

Von mehreren Ausschussmitgliedern wurde das Konzept grundsätzlich positiv beurteilt, auch im Hinblick auf die Belebung der Innenstadt durch junge Menschen. Auf die Frage, ob sich Stage 7 von einer konventionellen Tanzschule unterscheide, führte Frau Meier aus, dass ihr Konzept mit einer festen Tanzschule nicht erreichbar sein werde. Andererseits sind die Hip-Hop-Kurse zwingend auf eine Raumverspiegelung angewiesen und somit nicht in einer Sporthalle durchführbar, die auf Ballsportarten ausgerichtet ist. Im Übrigen sei der zeitliche Anspruch, gerade vor Meisterschaften, zu groß, um nur irgendwelche freien Zeiten in Sportübungsräumen als Lückenfüller zu bedienen.

 

Ein Ausschussmitglied sah in der Bezuschussung des Umbaus einer Immobilie in Privateigentum einen Präzedenzfall. Hinterfragt wurden auch die Tatsache, dass etliche Vereinsmitglieder und potentielle Kursteilnehmer nicht aus Lohne stammen, die Anwendbarkeit der Sportförderrichtlinie in diesem Fall, die Frage der Lärm- und Nachbarproblematik und eine mögliche Sicherheit oder Rückzahlungsverpflichtung, wenn das Projekt vor Ablauf der zehn Jahre vorzeitig beendet werden sollte. Eine Möglichkeit könnte ein jährlicher Mietzuschuss sein, den die Stadt für mehrere Jahre garantiert – Ausschussvorsitzender Thobe schlug eine Höhe von jährlich 3.000 Euro vor.

Eine Sprecherin regte an, die Angelegenheit in die Fraktionen zu verweisen.