Beschluss: zur Kenntnis genommen

Sachverhalt:

 

Die ROS Retail Outlet Shopping GmbH aus Parndorf (Österreich) ist Betreiberin des ersten

deutschen City-Outlets in Bad Münstereifel. Sie betreibt mehrere City-Outlet Standorte in Europa und expandiert weiter.

 

Der ROS-Geschäftsführer Herr Reichenauer trug zu den Voraussetzungen einer eventuellen Ansiedlung in Lohne in der Sitzung vor. Er stellte die Unterscheide zwischen mehreren Outlet-Typen dar (grüne Wiese / Innenstadt, Neubau / Umbau, Designer-Outlet / City-Outlet). In allen Fällen seien ein oder mehrere Investoren vorhanden; die ROS hole die Markenpartner ins Boot, sei aber selber kein Investor, sondern Betreiber.

Die Rückkehr in die Innenstädte stelle einen der Megatrends für den Handel bis 2020 dar, die grüne Wiese stehe für große Outlets aufgrund raumordnerischer Vorgaben häufig nicht mehr zur Verfügung.

 

Als notwendige Bedingung für ein funktionierendes City-Outlet benannte Herr Reichenauer eine Anzahl von ca. 4 Millionen Einwohnern innerhalb von maximal 90 Minuten Anfahrtsweg (alternativ ca. 3,5 Mio. Einwohner in 60 Minuten). Weiterhin seien mindestens 15.000 m² Verkaufsflächenpotential vonnöten.

City-Outlet-Projekte seien nur mit Transparenz und Stehvermögen zu meistern. Wichtig sei ein eigenständiges „Shop-Signage-Konzept“, mit dem man sich auch gerade von den Trittbrettfahrern in der Innenstadt abheben wolle, einheitliche Öffnungszeiten (10-20 Uhr), gemeinsame Reinigung und ein gemeinsamer Sicherheitsdienst sowie ein elektronisches Parkleitsystem. Gastronomie werde von ROS nicht gezielt angesiedelt, sondern auf die lokalen vorhandenen Anbieter gesetzt und Kooperationsvereinbarungen geschlossen.

Weitere lokale Nutznießer aus dem vorhandenen Bestand an Händlern seien z.B. Optiker oder Hörgeräteakustiker.

 

Anhand einer Karte verdeutlichte Herr Reichenauer die vorhandenen Standorte von Outlets in Ochtrup, Stuhr, Wolfsburg und Soltau. In Wilhelmshaven sei ein Outlet in Planung. Üblich seien Abstände von 150 km zwischen Outlets, um Überschneidungen der Einzugsgebiete zu vermeiden.

ROS biete eine Vorprüfung anhand einer 30-Punkte umfassenden Checkliste an und würde, falls gewünscht, ca. 120 - 150 Markenpartner als potentielle Nutzer zu deren Einschätzung des Standorts Lohne anfragen. Ab einer Zustimmungsquote der Markenpartner von ca. 80 % wäre eine Umsetzung an diesem Standort denkbar.

Auf die Frage, ob ein Raumordnungsverfahren für die Errichtung eines City-Outlets nötig sei, antwortete Herr Reichenauer, dass dies innerhalb des städtebaulichen Kernbereichs üblicherweise nicht erfolgen müsse.

Die Frage aus dem Rat, ob ein City-Outlet bei den genannten Voraussetzungen denn überhaupt in Lohne erfolgreich umsetzbar sein könne, wurde von Herrn Reichenauer nicht konkret beantwortet. Eine Einschätzung könne er momentan nicht geben, es hänge auch z.B. von der fußläufigen Erreichbarkeit im Ort ab. Dafür sei die o.g. Vorabprüfung da.

 

Ein potentieller Investor, der für ROS Ansprechpartner sei, müsse nicht alle zum Outlet gehörenden Gebäude bzw. Grundstücke kaufen – es genügt, wenn ein Mietvertrag über 20 Jahre zustande kommt, oder der Eigentümer sich der Regie des Betreibers unterwerfe. Investoren für Outlets seien häufig nicht Hedgefonds, sondern stammten aus der Region und wollen ihr Kapital dort auch anlegen. Entscheidend sei daher auch, ob es in Lohne einen solchen Investor überhaupt geben könne.

 

Abschließend bot Herr Reichenauer an, die folgenden möglichen Schritte und die dazu gehörenden Kosten in einem Angebot an die Stadt Lohne zusammenzufassen.

 

Die Ausführungen wurden ohne Abstimmung zur Kenntnis genommen.