Sitzung: 28.11.2017 Ausschuss für Finanzen, Liegenschaften und Wirtschaftsförderung
Beschluss: mehrheitlich beschlossen
Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0, Enthaltungen: 0
Vorlage: 20/031/2017
Die
Stadt Lohne beteiligt sich mit einem Festbetrag von 861.000 € (1/3 der nicht
durch die Landesförderung abgedeckten Maßnahmenkosten) an der geplanten
Investitionsmaßnahme des Krankenhauses St. Franziskus-Hospital gGmbH in Lohne. Durch
Nebenbestimmungen ist zu gewährleisten, dass eine Zweckbindung von 25 Jahren
gewährleistet wird.
Der
Zuschuss ist haushaltsmäßig im Jahr 2018 zu beordnen.
Sachverhalt:
Die Krankenhaus St. Franziskus-Hospital gGmbH
hat im August 2016 beim Land Niedersachsen Fördermittel für die
Investitionsmaßnahme „Etablierung eines Demenzbereiches“ beantragt.
Die dem Antrag beigefügte Kostenberechnung
nach DIN 276 ergibt Gesamtkosten in Höhe von 5,484 Mio. €. Planung und
Kostenberechnung wurden vom Nds. Ministerium für Soziales, Gesundheit und
Gleichstellung und der Oberfinanzdirektion Hannover geprüft. Das Ministerium
hat eine förderfähige Summe von 5,058 Mio. € ermittelt und dem Krankenhaus mit
Bescheid vom 22.9.2017 eine Förderung in Höhe von 2,9 Mio. € bewilligt.
Für die nicht durch die Förderung gedeckten
Kosten von Höhe von 2,584 Mio. € beantragt das Krankenhaus eine Förderung
von jeweils 1/ 3 durch den Landkreis Vechta und die Stadt Lohne. Das
verbleibende Drittel ist durch das Krankenhaus selbst zu finanzieren.
Der Kreistag des Landkreises Vechta hat mit
seinem Beschluss vom 17.12.2015 einer Drittelfinanzierung für Investitionen der
drei Krankenhäuser in Vechta, Lohne und Damme im Grundsatz zugestimmt.
Voraussetzung sei, dass sich auch die Standortkommune und das jeweilige
Krankenhaus im gleichen Umfang beteiligen.
Laut Kreistagsbeschluss vom 19.10.2017 stehen
für das St. Franziskus-Hospital Lohne insgesamt 990.000 € als mögliche investive
Förderungen zur Verfügung.
Der Baubeginn ist für Anfang 2018 vorgesehen.
Ein Antrag auf Zulassung eines vorzeitigen Maßnahmenbeginns wurde gestellt.
Ein öffentliches Interesse für die
Standortsicherung des Krankenhauses und den Ausbau des Pflegestützpunkts, das
eine Förderung durch die Stadt Lohne rechtfertigt, ist gegeben, zumal ohne die
Förderung durch die Stadt Lohne auch die Förderung des Landkreises Vechta
entfallen würde und die Gesamtmaßnahme dann nicht umgesetzt werden könnte.
In den Haushalt 2017 wurden bereits
vorsorglich für eine investive Krankenhausförderung 200.000 € eingestellt. Für
den Haushalt 2018 sind 661.000 € vorgesehen.
Im Rahmen einer entsprechenden Zweckbindung
z.B. über 25 Jahre wird der Zuschuss in den folgenden 25 Jahren über
Abschreibungen aufgelöst und führt insoweit zu einer jährlichen Belastung des
Ergebnishaushalts von 34.440 €.
Beratungsverlauf:
Stadtkämmerer Theder erläuterte die Vorlage, wonach für die
„Etablierung eines Demenzbereiches“ im Krankenhaus Lohne vom Land Niedersachsen
und vom Landkreis Vechta Fördermittel bewilligt worden sind. Lt. dem
Kreistagsbeschluss vom 17.12.2015 bezüglich der Drittelfinanzierung für
Investitionen der drei Krankenhäuser in Vechta, Lohne und Damme hat sich auch
die Stadt Lohne als Standortkommune mit einem Zuschuss an der Investition zu
beteiligen. Die Zuschusshöhe beträgt 861.000 €.
Der Sprecher der Ratsgruppe LOHNER / Die Linke verwies im Allgemeinen
auf die sich im Bereich der Finanzierung von Investitionsmaßnahmen im Krankenhausbereich
abzeichnende Entwicklung in Richtung der Kommunen. Insofern wünsche er sich
zukünftig mehr Einfluss auf die Planungen durch die Kommunen. Zu hinterfragen
sei aber auch, ob der „Demenzbereich“ im Krankenhaus richtig angesiedelt ist.
Es handele sich mehr um eine Aufgabe im Pflegebereich.
Bürgermeister Gerdesmeyer verwies auf die fachliche Prüfung der
Maßnahme durch das Land. Das Land habe die Sinnhaftigkeit der Maßnahme erkannt
und mit der Fördermittelzusage somit auch den Glauben an der Standort Lohne
bekräftigt. Auch herrsche an den drei Standorten, vor allem am Doppelstandort
Vechta/Lohne, eine klare und auf einem Konzept basierende Schwerpunktsetzung.
Die Auflösung von Doppelstrukturen sei Ziel der verantwortlich handelnden
Personen.
Ein Sprecher der CDU-Fraktion brachte zum Ausdruck, dass durch die
Förderungen des Landes im Krankenhausbereich, und hier speziell für Lohne, auch
eine dauerhafte Existenz des Standortes Lohne gewährleistet und die
medizinische Grundversorgung gesichert wird.
Ein Sprecher der SPD-Fraktion monierte die Art und Weise des zu
beschließenden Zuschusses. Durch den Kreistagsbeschluss sei die Stadt unter
Zugzwang. Eine weitere Frage bezog sich auf die hohen Kosten insgesamt und ob
der Zuschuss bei übersteigenden Kosten anzupassen sei. Hierzu antwortete
Stadtkämmerer Theder, dass es sich um einen Festbetragszuschuss handele und ein
Verwendungsnachweis seitens des Zuschussempfängers vorzulegen sei bzw. die
Stadt Lohne auf die Prüfung des Landes und des Landkreises Vechta zurückgreifen
könne. Einzelheiten werden im Förderbescheid festgelegt.
Eine weitere Sprecherin der SPD-Fraktion begrüßte die
Fördermittelzusagen und bewertete die Investition im Krankenhaus ebenfalls als
eine standortstärkende Maßnahme. Sie
vertrat allerdings die Auffassung, dass sich zukünftig nicht nur die
drei Standortkommunen an der
Finanzierung solcher Maßnahmen beteiligen, sondern alle zehn Gemeinden des
Landkreises Vechta. Schließlich profitieren auch die Bürger der Nichtstandortkommunen
von der Baumaßnahme. Dem schloss sich der Vertreter der Ratsgruppe LOHNER / Die
Linke ausdrücklich an.