Beschluss: zurückgestellt

Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßte der Vorsitzende Herrn Dr. Frank Engelmann und Herrn Ralf Schoolmann von der Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Osnabrück.

 

Anhand einer Präsentation stellte Herr Schoolmann das Zwischenergebnis des Gutachtens zum Radwegeerhalt unter Berücksichtigung des Baumbestandes an der Vechtaer Straße vor. Der Radweg weist an zahlreichen Stellen Aufplattungen, Setzungen und Risse auf und die Linden zeigen ein hohes Maß an Schädigungen (Stammschäden, Wuchsstörungen). Als Fazit führte Herr Schoolmann aus, dass der zur Verfügung stehende Standort nicht ausreichend sei für eine gesunde Baumentwicklung. Hingewiesen wurde darauf, dass die Straßenbäume eine Kompensation für den Bebauungsplan Nr. 84/I „Nordtangente“ seien.

 

Herr Schoolmann stellte verschiedene Varianten zur weiteren Vorgehensweise zur Diskussion.

 

Variante 1

Radwegeerhalt und Verzicht des Lindenbaumbestandes

Entfernung der Asphaltdecke auf der gesamten Radwegelänge, Wiederherstellung in bituminöser Bauweise (Heißeinbau); günstigste bauliche Lösung, unproblematische zu realisieren; dauerhafte Gewährleistung der Verkehrssicherheit.

 

Verlust des Baumbestandes; großer Eingriff = hoher Kompensationsbedarf.

 

Variante 2

Radwegeerhalt und Erhalt des Lindenbaumbestandes

Wurzelraumerweiterung bei jeder erhaltungsfähigen Linde; Wiederherstellung der Decke in bituminöser Bauweise (Heißeinbau), Bäume können erhalten werden.

 

Aufwändig und kostenintensiv; Anhebung des Radwegniveaus; Erfolg ist abhängig von der Höhenlage der Wurzeln, wiederkehrende Instandsetzungen notwendig.

 

Variante 3

Radwegeerhalt (Pflaster) und Erhalt des Lindenbaumbestandes

Wurzelraumerweiterung bei jeder erhaltungsfähigen Linde; Wiederherstellung der Decke in Pflasterbauweise, Bäume können erhalten werden.

 

Aufwändigste und kostenintensivste Lösung; Randeinfassung erforderlich, aber evtl. nicht überall umsetzbar; Oberbau kann nur unzureichend dimensioniert werden – eingeschränkte Tragfähigkeit; eindringende Wurzeln können wieder zu Schäden führen.

 

Variante 4

Einseitiger Radwegeerhalt (Westseite) und Erhalt des Lindenbaumbestandes

Aufgrund der vielen Radweg- und Baumschäden sowie des im Bestand unterbrochenen Streckenabschnittes wird die Aufgabe des Radweges auf der Ostseite empfohlen; einzelne Bäume können langfristig erhalten werden.

 

Dauerhafte Sperrung oder kostenintensiver, wurzelschonender Rückbau; Verschlechterung der Verkehrssicherheit durch häufigeres Queren.

 

Variante 5

Beidseitiger Radwegeerhalt und einseitiger Erhalt des Lindenbaumbestandes (Westseite)

Aufgrund der vielen Baumschäden wird die Beseitigung der Bäume auf der Ostseite empfohlen; Radweg wird beidseitig erhalten.

 

Kostenintensive Beseitigung der Radwegschäden (West) bzw. Grundsanierung (Ost), mittlerer Kompensationsbedarf.

 

Herr Schollmann erläuterte, dass aus gutachterlicher Sicht die Variante 1 favorisiert werde.

 

In der Diskussion sprachen sich verschiedene Ausschussmitglieder dafür aus, den Baumbestand möglichst zu erhalten bzw. durch geeignete Pfahlwurzler zu ersetzen. Herr Schoolmann teilte dazu mit, dass dies aufgrund des ungeeigneten Standortes nicht möglich sei. Zudem sei nach den heute geltenden Richtlinien ein Pflanzabstand von 2,50 Meter zur Fahrbahn hin erforderlich.

 

Ein Ausschussmitglied regte an, als Alternative Hecken zu pflanzen. Herr Schoolmann erläuterte, dass dies grundsätzlich möglich sei, wies aber auf den hohen Unterhaltungsaufwand hin.

 

Bürgermeister Gerdesmeyer führte aus, dass geschädigte Bäume aus Sicherheitsgründen entfernt werden müssen. Angestrebt werde die Variante 1 und, soweit wie möglich, eine Kompensation in diesem Bereich. Auch eine alternative Pflanzung wie z. B. eine Hecke sei möglich.

 

Ein Ausschussmitglied regte an, das Ergebnis des Gutachtens zunächst in den Fraktionen zu beraten und den Tagesordnungspunkt heute zurückzustellen.