Beschluss: zur Kenntnis genommen

Für die Grundschulen der Stadt Lohne und die beiden Realschulen sind seit dem Schuljahr 2017/18 insgesamt 4 Stellen für Schulsozialarbeiter/innen eingerichtet. Die Stellen sind zunächst auf zwei Jahre befristet.

 

Die Schaffung der Stellen erfolgte im Vorgriff auf die Einstellung von Schulsozialarbeitern durch das Land Niedersachsen. Das Land hat seine Zuständigkeit für diese Aufgabe grundsätzlich anerkannt. Eine Einstellung von Schulsozialarbeitern nimmt es jedoch nur sukzessive vor. Infolge dessen gibt es an den Schulen der Stadt Lohne bis jetzt lediglich an der Ketteler-Schule eine halbe Stelle für Schulsozialarbeit sowie an der Stegemannschule eine Vollzeitstelle.

 

Um dem Bedarf der Schulen der Stadt Lohne Rechnung zu tragen und sie ebenfalls mit Schulsozialarbeit zu unterstützen, hat der Rat der Stadt Lohne die Einstellung von insgesamt vier Schulsozialarbeitern in Vorgriff auf eine noch vom Land vorzunehmende Besetzung beschlossen.

 

Nach einer kurzen Vorstellung der derzeit vier bei der Stadt Lohne beschäftigten Schulsozialarbeiter informierten diese anhand einer Präsentation über ihre Tätigkeitsbereiche und Aufgabenfelder. Neben der Unterstützung der Schüler bei Problemen wird eine neutrale Beratung der Schulleitung sowie der Lehrkräfte, weiteren pädagogischen Mitarbeitern sowie den Eltern und Erziehungsberechtigten ermöglicht. Darüber hinaus erfolgt die Teilnahme an Dienstbesprechungen und Konferenzen.

Bzgl. der Schulverweigerung und des Schulabsentismus stehen die Schulsozialarbeiter in engem Kontakt mit dem Landkreis Vechta und der Schulleitung. In Zusammenarbeit mit den Schulen nehmen sie Gespräche und Hausbesuche wahr und begleiten die Schüler bei Bedarf im Schulalltag. Angeboten werden verschiedene Projekte im Bereich der Gewalt- und Konfliktprävention, um u. a. den Teamgeist, das Selbstbewusstsein oder die Selbst- und Fremdwahrnehmung zu stärken. Ergänzend dazu werden ein Sozialtraining sowie ein Klassengemeinschaftstraining angeboten, um Ausschließungen einzelner Schüler sowie Mobbing zu verhindern.

Die Schulsoziarbeiter leisten interkulturelle Arbeit und fördern darüber hinaus die Partizipation und Demokratie an der Schule. Dies wird dadurch erreicht, dass z. B. an der Gertrudenschule ein Schülerparlament eingerichtet wurde und die Schüler somit die Möglichkeit erhalten, ihre verschiedenen Blickwinkel aufgrund ihrer Herkunft aufzuzeigen und bei Entscheidungen mitzuwirken. Weiterhin gestalten die Schulsozialarbeiter durch verschiedene Arbeitsgemeinschaften das Ganztagsangebot an den Grundschulen und stärken somit u. a. die Sozialkompetenz und die Persönlichkeit der Schüler.

Die Schulsozialarbeiter stehen untereinander sowie mit der Verwaltung in engem Kontakt. Darüber hinaus sind sie mit verschiedenen Einrichtungen, wie z. B. dem Jugendamt, der Flüchtlingshilfe oder der Caritas vernetzt.

Abschließend wurde kurz über die Unterschiede an den Grund- und Realschulen informiert. In der Realschule wird den Schülern durch IServ angeboten, sich auch außerhalb des Schulalltages mit dem Schulsozialarbeiter per E-Mail in Verbindung zu setzen und Termine zu vereinbaren. Auf Nachfrage wurde erklärt, dass die Lehrkräfte über den Kontakt nicht informiert werden.

 

Auf weitere Nachfrage bzgl. Hilfesysteme und Unterstützung durch die Stadt bzw. den Stadtrat wurde darüber informiert, dass die Schulsozialarbeiter, die nicht über das Land angestellt sind, lediglich nur zu einem gemeinsamen Treffen pro Jahr eingeladen werden und die Möglichkeit haben, sich dort auszutauschen sowie eine anonyme Fallberatung in Anspruch zu nehmen. Die weiteren Treffen sind jedoch nur den Landesangestellten vorbehalten. Die vier Schulsozialarbeiter informierten darüber, dass sie sich aber untereinander austauschen und beraten. Sofern Bedarf für eine weitere Unterstützung vorliegt, wie z. B. externe Supervision oder Fördermaßnahmen zur Defizitbekämpfung, erhält die Verwaltung eine Rückmeldung.

 

In Bezug auf die Auslastung der wöchentlichen Arbeitszeit wurde erklärt, dass die Schulsozialarbeiter mit einem Ganztagsangebot bis 16:00 Uhr, der Nachbereitung sowie Elterngesprächen und Konferenzen ca. 43 – 45 Stunden wöchentlich beschäftigt und damit voll ausgelastet sind.

 

Seitens der Schulen wurde darüber informiert, dass die Schulsozialarbeiter eine wirkliche Unterstützung im Schulalltag darstellen und auch weiterhin dringend erforderlich sind.

 

Auf Nachfrage wurde erklärt, dass in der Grundschule Kroge bisher kein Schulsozialarbeiter eingesetzt sei, da noch kein Bedarf angezeigt worden ist und derzeit geprüft wird. Die Grundschule Kroge ist jedoch der Franziskus-Schule zugeordnet und wird im Bedarfsfall entsprechend unterstützt.

Die generelle Fortsetzung der Arbeit nach der Befristung wird geprüft.