Sitzung: 30.10.2018 Ausschuss für Schule, Kultur und Sport
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 10/017/2018
Für die Grundschulen der Stadt Lohne und die
beiden Realschulen sind seit dem Schuljahr 2017/18 insgesamt 4 Stellen für
Schulsozialarbeiter/innen eingerichtet. Die Stellen sind zunächst auf zwei
Jahre befristet.
Die Schaffung der Stellen erfolgte im Vorgriff
auf die Einstellung von Schulsozialarbeitern durch das Land Niedersachsen. Das
Land hat seine Zuständigkeit für diese Aufgabe grundsätzlich anerkannt. Eine
Einstellung von Schulsozialarbeitern nimmt es jedoch nur sukzessive vor. Infolge
dessen gibt es an den Schulen der Stadt Lohne bis jetzt lediglich an der
Ketteler-Schule eine halbe Stelle für Schulsozialarbeit sowie an der
Stegemannschule eine Vollzeitstelle.
Um dem Bedarf der Schulen der Stadt Lohne
Rechnung zu tragen und sie ebenfalls mit Schulsozialarbeit zu unterstützen, hat
der Rat der Stadt Lohne die Einstellung von insgesamt vier Schulsozialarbeitern
in Vorgriff auf eine noch vom Land vorzunehmende Besetzung beschlossen.
Nach einer kurzen
Vorstellung der derzeit vier bei der Stadt Lohne beschäftigten
Schulsozialarbeiter informierten diese anhand einer Präsentation über ihre
Tätigkeitsbereiche und Aufgabenfelder. Neben der Unterstützung der Schüler bei
Problemen wird eine neutrale Beratung der Schulleitung sowie der Lehrkräfte,
weiteren pädagogischen Mitarbeitern sowie den Eltern und Erziehungsberechtigten
ermöglicht. Darüber hinaus erfolgt die Teilnahme an Dienstbesprechungen und
Konferenzen.
Bzgl. der Schulverweigerung
und des Schulabsentismus stehen die Schulsozialarbeiter in engem Kontakt mit
dem Landkreis Vechta und der Schulleitung. In Zusammenarbeit mit den Schulen
nehmen sie Gespräche und Hausbesuche wahr und begleiten die Schüler bei Bedarf
im Schulalltag. Angeboten werden verschiedene Projekte im Bereich der Gewalt-
und Konfliktprävention, um u. a. den Teamgeist, das Selbstbewusstsein oder die
Selbst- und Fremdwahrnehmung zu stärken. Ergänzend dazu werden ein
Sozialtraining sowie ein Klassengemeinschaftstraining angeboten, um
Ausschließungen einzelner Schüler sowie Mobbing zu verhindern.
Die Schulsoziarbeiter
leisten interkulturelle Arbeit und fördern darüber hinaus die Partizipation und
Demokratie an der Schule. Dies wird dadurch erreicht, dass z. B. an der
Gertrudenschule ein Schülerparlament eingerichtet wurde und die Schüler somit
die Möglichkeit erhalten, ihre verschiedenen Blickwinkel aufgrund ihrer
Herkunft aufzuzeigen und bei Entscheidungen mitzuwirken. Weiterhin gestalten
die Schulsozialarbeiter durch verschiedene Arbeitsgemeinschaften das
Ganztagsangebot an den Grundschulen und stärken somit u. a. die Sozialkompetenz
und die Persönlichkeit der Schüler.
Die
Schulsozialarbeiter stehen untereinander sowie mit der Verwaltung in engem
Kontakt. Darüber hinaus sind sie mit verschiedenen Einrichtungen, wie z. B. dem
Jugendamt, der Flüchtlingshilfe oder der Caritas vernetzt.
Abschließend wurde
kurz über die Unterschiede an den Grund- und Realschulen informiert. In der
Realschule wird den Schülern durch IServ angeboten, sich auch außerhalb des
Schulalltages mit dem Schulsozialarbeiter per E-Mail in Verbindung zu setzen
und Termine zu vereinbaren. Auf Nachfrage wurde erklärt, dass die Lehrkräfte
über den Kontakt nicht informiert werden.
Auf weitere Nachfrage
bzgl. Hilfesysteme und Unterstützung durch die Stadt bzw. den Stadtrat wurde darüber
informiert, dass die Schulsozialarbeiter, die nicht über das Land angestellt
sind, lediglich nur zu einem gemeinsamen Treffen pro Jahr eingeladen werden und
die Möglichkeit haben, sich dort auszutauschen sowie eine anonyme Fallberatung
in Anspruch zu nehmen. Die weiteren Treffen sind jedoch nur den
Landesangestellten vorbehalten. Die vier Schulsozialarbeiter informierten
darüber, dass sie sich aber untereinander austauschen und beraten. Sofern
Bedarf für eine weitere Unterstützung vorliegt, wie z. B. externe Supervision
oder Fördermaßnahmen zur Defizitbekämpfung, erhält die Verwaltung eine
Rückmeldung.
In Bezug auf die
Auslastung der wöchentlichen Arbeitszeit wurde erklärt, dass die
Schulsozialarbeiter mit einem Ganztagsangebot bis 16:00 Uhr, der Nachbereitung
sowie Elterngesprächen und Konferenzen ca. 43 – 45 Stunden wöchentlich
beschäftigt und damit voll ausgelastet sind.
Seitens der Schulen
wurde darüber informiert, dass die Schulsozialarbeiter eine wirkliche
Unterstützung im Schulalltag darstellen und auch weiterhin dringend erforderlich
sind.
Auf Nachfrage wurde erklärt, dass in der
Grundschule Kroge bisher kein Schulsozialarbeiter eingesetzt sei, da noch kein
Bedarf angezeigt worden ist und derzeit geprüft wird. Die Grundschule Kroge ist
jedoch der Franziskus-Schule zugeordnet und wird im Bedarfsfall entsprechend
unterstützt.
Die generelle Fortsetzung der Arbeit nach
der Befristung wird geprüft.