Beschluss: zur Kenntnis genommen

In der Sitzung des Ausschuss für Schule, Kultur und Sport am 4. April 2019 wurde die Notwendigkeit der Anlegung von zwei zusätzlichen Fußballplätzen für den Sportverein südlich des Schützenplatzes anerkannt und die Verwaltung beauftragt zu prüfen, ob auch westlich der Steinfelder Straße diese Plätze angelegt werden können.

Der Prüfauftrag bezog sich auf das Parkplatzgrundstück. Auf diesem können die gewünschten Fußballplätze aufgrund der Größe des Grundstücks nicht angelegt werden.

Der Sportverein hat nach der Beratung im Ausschuss seinen Antrag auf Anlegung von zwei Fußballplätzen südlich des Schützenplatzes zurückgezogen. Die SPD-Fraktion hat beantragt, nach Alternativen zu suchen.

Verwaltungsseitig wurde mit dem Verein der Vorschlag der SPD-Fraktion, die Schulhöfe etc. entsprechend auszustatten, besprochen. Der Verein hat in diesem Gespräch die Erfordernisse aufgezeigt, die ein Fußballplatz haben muss. Danach scheint es aus finanziellen und organisatorischen Gründen unzweckmäßig zu sein, diesen Vorschlag näher zu untersuchen.

 

In dem Gespräch mit dem Sportverein hat dieser seine Überlegungen für eine Alternative zum Standort „südlich des Schützenplatzes“ vorgestellt. Der Eigentümer der Flächen westlich des Parkplatzes hat die grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, Flächen entweder für die Anlegung von Fußballplätzen oder für die Verlagerung des Tennisvereins bereitzustellen.

Bei einer Verlagerung des Tennisvereins könnte der Fußballverein das jetzige Gelände des Tennisvereins zu Fußballplätzen umgestalten und die Tennishalle zu einer Indoor-Halle umnutzen. Durch ein Planungsbüro wurden die Möglichkeiten näher untersucht. Dabei wurden auch die Kosten einer Sanierung der jetzigen Tennisanlage betrachtet.

 

Zunächst wurde Herrn Jehle für den vorgesehenen Vortrag seitens des TuS Blau-Weiß Lohne einstimmig ein Rederecht eingeräumt.

Sodann nahm er zum SPD-Antrag und der darin enthaltenen Anregung zu prüfen, ob der Mehrbedarf in der vorhandenen Infrastruktur bedeckt werden könne, wie folgt Stellung:

 

Die Deckung des Mehrbedarfs durch die vorhandene Infrastruktur sei nicht möglich.

Nach wie vor sei diese Abteilung eine der größten Fußballabteilungen in ganz Deutschland.

In der Abteilung Fußball habe sich die Mitgliederzeit auf 65 Mannschaften im lfd. Spielbetrieb erhöht, darin enthalten seien 55 Jugendmannschaften und 10 Seniorenmannschaften. Hinzu kommen über 100 ehrenamtliche Trainer und Betreuer.

Als generelle Anforderungen an einen Fußballplatz führte er die Verfügbarkeit der Fläche und dessen sportfunktionalen Eigenschaften, Tore, Trainingsmaterial, Linierung und Flutlicht auf sowie eine garantierte Pflege und Bewässerung sowie Umkleidemöglichkeiten.

Da sich ein Verein durch seine Mitglieder und vor allem durch sein Miteinander kennzeichne, seien Gemeinschaft, Zusammenhalt, Kommunikation und Informationsaustausch die wichtigsten Erfolgsfaktoren. Zwar seien die Sportplätze der Schulen eine kurzfristige Lösung des Platzbedarfs und kurzfristig auch eine kostengünstigere Lösung, jedoch werde die Abteilung weiter dezentralisiert. Ein sinkendes Zusammengehörigkeitsgefühl und eine erschwerte Akquise ehrenamtlicher Trainer und Betreuer seien die Folge. Zudem würde die Möglichkeit der Kommunikation erschwert werden und ein fachlicher Austausch fehlen. Hinzu komme, dass der aktuelle Zustand der Schul-Sportplätze nicht für den Trainings- und Spielbetrieb geeignet und nur eine begrenzte Nutzung möglich sei, da diese nicht über Flutlichtanlagen verfügen. Die vorhandenen Umkleiden seien i. d. R. durch die Nutzer der Sporthallen belegt. Sofern eine gemeinsame Nutzung möglich sei, werde von einer extremen Verschmutzung ausgegangen. Zudem werden die Plätze durch die Schule bzw. nach Schulschluss durch Privatpersonen genutzt. Im Falle einer Nutzung durch den TuS Blau-Weiß Lohne sei nicht klar, wer die Verfügbarkeit der Plätze sicherstelle, wer die Plätze pflege und abzeichne oder dafür sorge, dass die Tore einschließlich der Netze intakt sind und bleiben. Weiterhin sei nicht geklärt, an welcher Stelle Trainingsmaterial gelagert werden könne oder wer für die Platzsperrung bei witterungsbedingter Unbespielbarkeit zuständig sei. Darüber hinaus sei der logistische Aufwand seitens des Vereins nicht zu leisten.

 

Auf Nachfrage wurde erklärt, dass eine Zusammenarbeit mit Amasyaspor erfolge und auch eine Nutzung ermöglich werde. Der Bedarf könne jedoch trotzdem nicht gedeckt werden. Für eine Zwischenlösung habe der Verein Möglichkeiten. Innerhalb der Vereinsmitglieder werde sich jedoch eine massive Unzufriedenheit entwickeln, sofern eine schlechte Übergangslösung und keine dauerhafte Lösung gefunden werden könne.

 

Sodann stellte das Planungsbüro zwei Varianten vor, die unter Einbeziehung der Fläche neben der städtischen Fläche, die als Parkplatz sowie als Startpunkt des Heißluftballons genutzt werde, realisierbar wären.

 

Bei Variante 1 wurde die Verlagerung der Tennisanlage auf die genannte Fläche vorgestellt. Im Rahmen des Neubaus einer Tennishalle würden die benötigten 4 anstatt, wie jetzt vorhanden, 3 Plätze entstehen. Neben der erforderlichen Umkleiden und sanitären Anlagen würden Schiri-/Trainerräume sowie Geräteräume und ein Café mit WC, Küche und Abstellraum entstehen. Auf den Freianlagen wäre Platz für 2 Hartplätze sowie 8 Ascheplätze, von denen einer als Center Court angelegt werden könnte. Darüber hinaus könnten Terrassen und Stellplätze (32 Fahrrad, 14 K-Rad, 74 PKW) angelegt werden.

Bei Realisierung dieser Variante würde die jetzige Tennisanlage zurückgebaut werden, sodass auf der Fläche zwei Kunstrasenplätze zur Größe von 90x52 m bzw. 55x30 m entstehen könnten. Diese Plätze könnten auch gedreht und somit etwas verändert angelegt werden. Hierfür wäre jedoch die Entfernung einer kleinen Waldfläche erforderlich. Die Tennishalle könnte mit geringen Aufwand zu einer Soccerarena umgebaut werden, sodass auch im Winter ein erhöhter Spielbetrieb für die Fußballabteilung sichergestellt sei.

 

Bei Variante 2 würden auf der noch zu erwerbenden Fläche zwei Fußballplätze zur Größe von 105x68 m entstehen sowie Stellplätze (62 Fahrrad, 14 K-Rad, 138 PKW). Auf der Parkfläche könnte ggf. auch ein Fußballfeld zur Größe von 77x45 m entstehen. Zudem erfolge bei Realisierung dieser Variante ein Hochbau, in dem Umkleiden, sanitäre Anlagen, Schiri-/Trainerräume sowie Räume für Technik, Geräte und Pflege entstehen würden. Zudem sei eine Überdachung vorgesehen.

Die vorhandene Tennisanlage würde saniert werden. Der Wasserabzug auf den Plätze 1 – 6 sei gem. Gutachten defekt, zudem sei eine Umwandlung von 2 Ascheplätzen in Hartplätze erforderlich sowie ein Neubau eines weiteren Ascheplatzes. Ein Trainingsplatz mit Rückspielwand, der sich derzeit auf Platz 9 befinde, würde verlegt werden. Für die Tennishalle sei bei dieser Variante eine Vergrößerung vorgesehen, sodass auch hier ein 4. Platz für die Hallensaison vorgehalten werden könne. Die Feuerwehrzufahrt sowie die Abstellfläche für Abfall müssten verlegt werden.

 

Als Vorteile von Variante 1 wurden aufgezeigt, dass der Neubau der Tennishalle einen hohen Schallschutz gewährleisten würde, der vorhandene Baumbestand erhalten bleiben könne und sowohl Fußball als auch Tennis gebündelt an einem Standort ohne dazwischenliegende Hauptstraße vorhanden wäre und diese Standorte verfestigt werden würden. Zudem sei für die Realisierung der Auslagerung der Tennisanlage eine Fläche zur Größe von 2 ha zu erwerben, für die Anlegung von Fußballplätzen 3 ha. Dies sei bei der Kostenkalkulation zu berücksichtigen.

Bei Realisierung von Variante 2 könnten zwei größere Fußballfelder und ggf. ein weiteres Trainingsfeld entstehen. Jedoch werde der Schallschutz nicht gewährleistet, zudem müsse bei Sanierung der Tennisanlage im Rahmen des Neubaus von Platz 9 eine kleine Waldfläche entfernt werden.

Die Kosten belaufen sich bei Variante 1 auf ca. 8.8 Mio. €, bei Variante 2 auf ca. 6,1 Mio. € (siehe Anlage). Hinzuzurechnen wären bei beiden Varianten die Kosten für Grundstücks- und Erschließungskosten. Aufgrund des unterschiedlichen Flächenbedarfs der Varianten 1 und 2 sei davon auszugehen, dass sich die Gesamtkosten bei einer Gesamtberechnung annähern.

 

Einige Ausschussmitglieder sprachen sich unter Bezugnahme auf die genannten Vor- und Nachteile der Varianten deutlich für die Realisierung von Variante 1 aus. Es sei kein Eingriff in die vorhandene Waldfläche erforderlich und die jeweiligen Standorte würden gefestigt werden.

Andere Ausschussmitglieder befürworteten hingegen die Anlegung von zwei großen Fußballfeldern sowie einem zusätzlichen kleinen Platz auf der westlich gelegenen Fläche.

 

Der Abbau der vorhandenen Tennishalle verbunden mit dem Aufbau an anderer Stelle sei nicht geprüft worden, erscheine aber auch nicht sinnvoll.

 

Bezugnehmend auf das weitere Verfahren wurde verwaltungsseitig erklärt, dass zunächst eine Bauleitplanung erforderlich sei, damit das Projekt realisiert werden könne. Zudem seien mit beiden Vereinen Gespräche hinsichtlich der Finanzierung aufgenommen worden. Beiden Vereinen ist es nicht möglich, sich zu einem Drittel bzw. mit der Hälfte der Kosten zu beteiligen, sodass höhere Zuschüsse erforderlich seien. Außerdem sei vor Realisierung ein Flächenerwerb zu berücksichtigen.

 

Es wurde angeregt, auch die Fläche, die bereits im Eigentum der Stadt Lohne stehe und für Parkmöglichkeiten sowie für die Heißluftballon genutzt werde, in die Planungen einzubeziehen.

 

Die Angelegenheit soll in den Fraktionen beraten und im Frühjahr 2020 entschieden werden.