Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 14

Beschlussvorschlag:

 

In Abstimmung mit den Kindertagesstätten sind die notwendigen Betreuungsplätze zu schaffen. Die Verwaltung wird beauftragt, zum 01.08.2020 für 2 Regelgruppen und eine Kleingruppe ggf. in Modulbauweise entsprechende Räumlichkeiten zu schaffen, sowie bei weiterem Bedarf in bestehenden Kindertagesstätten Notgruppen zu errichten.

 


Sachverhalt:

 

 

Betreuungssituation

 

Im Rahmen der Anmeldewoche der Lohner Kindertagesstätten vom 06.01.2020 bis 10.01.2020 konnten die Lohner Eltern ihre Kinder für einen Betreuungsplatz in einer Kindertagesstätte für das Kindergartenjahr 2020/2021 anmelden. Hiernach sind im kommenden Kindergartenjahr im Regel- und Krippenbereich ca. 1300 Kinder (Stand: 10.02.2020) zu betreuen. Dem gegenüber stehen 1182 vorhandene Plätze in den Lohner Einrichtungen.

 

Es ist festzustellen, dass es stetig eine Nachfrage an Betreuungsplätzen gibt.

 

 

Bedarfsplanung

 

Das notwendige Betreuungsangebot ist nach wie vor nur schwer zu planen, weil sich beispielsweise der Bedarf der Eltern ändert (Arbeitsaufnahme, veränderte Arbeitszeiten usw.) oder aber Eltern ihren Bedarf nicht frühzeitig anmelden.

 

Nach der Kita-Leiterrunde vom 28.01.2020 und durchgeführten Bewertung der vorliegenden Anmeldungen zum 01.08.2020 gibt es eine erste (Stand: heute!) Zusammenfassung der Gesamtzahlen. Die Übersichten wurden um die Doppelanmeldungen bereinigt. Die sog. Flex-Kinder sind teilweise noch in den Zahlen enthalten. Die Einrichtungen haben hier aber die bisherigen Aussagen der Eltern berücksichtigt:

 

Krippenbereich (- zu wenig Plätze / + freie Plätze)

 

vormittags: -24

ganztags: +11

nachmittags: +14

 

Für den Krippenbereich wird unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden freien Plätze in der Kindertagespflege zum 01.08.2020 wahrscheinlich eine ausreichende Anzahl an Betreuungsplätzen zur Verfügung stehen.

 

Regelbereich (- zu wenig Plätze / + freie Plätze)

 

vormittags: -78

ganztags: +/- 0

nachmittags: +34

 

Im Nachmittagsbereich sind die Gruppen aufgrund des hohen Anteils an Kindern mit Migrationshintergrund mit 20 Plätzen je Gruppe berücksichtigt. Bei 25 Plätzen je Gruppe wären sogar 49 Plätze frei.

 

Unter der Annahme, dass 1/3 der zu vielen Anmeldungen für den Vormittagsbereich z.B. aufgrund fehlender Erwerbstätigkeit noch in den Nachmittag gelegt werden können, fehlen zum 01.08.2020 voraussichtlich 2 (Vormittags-) Regelgruppen.

 

Verwaltungsseitig wird darauf hingewiesen, dass sich die Zahlen in der nächsten Zeit noch verändern können. Die Träger/Einrichtungen sind angehalten, eventuelle Veränderungen umgehend mitzuteilen.

 

In der Sitzung des Jugendausschusses ist über eine mögliche Lösung für die (wahrscheinlich) fehlenden 50 Regelplätze zum kommenden Kindergartenjahr zu beraten.

 

Eine mögliche Lösung wäre die Anschaffung einer mobilen Einheit wie seinerzeit in Brockdorf. Als möglicher Standort käme die Freifläche neben der Kita St. Gertrud in Betracht. Die dann dort in Trägerschaft der Katholischen Kirchengemeinde betreuten Kinder könnten nach Fertigstellung der neuen Kita an der Von-Stauffenberg-Straße nach dorthin umziehen. Für die Kinder würde das nach dieser Übergangslösung lediglich einen Standortwechsel bedeuten. Gruppenzusammensetzung und Gruppenpersonal würden sich nicht verändern.

 

Die Katholische Kirchengemeinde als potentieller Träger wurde bereits über die Anmeldesituation informiert. Vorbehaltlich einer endgültigen Zusage durch u.a. Pastor Büscher ist nach Rücksprache mit Herrn Meyer (Kath. Kirchengemeinde) die grundsätzliche Bereitschaft, o.g. Lösung mitzutragen, vorhanden. Ein größerer Vorteil hierbei wäre, dass der Träger das Personal ggf. unbefristet einstellen und somit dem Fachkräftemangel teilweise entgegenwirken könnte.

 

 

Beratungsverlauf:

 

Herr Wolke stellte die Beschlussvorlage vor und ergänzte, dass aufgrund der aktuellen Anmeldezahlen nunmehr zwei Regelgruppen und zusätzlich eine Kleingruppe für 10 Kinder geschaffen werden soll.

 

Frau Klee hält die vorgestellte Planung für eine gute Lösung.

 

Frau Deux erkundigte sich, ob es für diese Lösung nötig ist, weitere PKW-Stellplätze zu schaffen. Herr Bürgermeister Gerdesmeyer antwortete hierzu, dass weitere Stellplätze nachgewiesen werden müssen. Es sei allerdings problemlos möglich, hier weitere PKW-Stellplätze zu schaffen.

 

Für die Zukunft wünschte sich Herr Sandmann eine längerfristige Planungsmöglichkeit. Er fragte, ob es möglich ist, die Zahlen frühzeitiger zu benennen, um Notlösungen zur vermeiden. Weiterhin erkundigte er sich, ob die neue Kindertagesstätte an dem provisorischen Standort startet und dann lediglich umzieht. Falls dem so ist, möchte er für die neue Kita Einsicht in das Konzept erhalten.

 

Herr Wolke teilte mit, dass eine Angliederung an die Kita St. Gertrud nach Rücksprache mit der Landesschulbehörde nicht möglich sei. Die neue Kita wird ähnlich wie bei der Kita „Die gr. Strolche“ in der Übergangslösung starten. Die Gruppen ziehen nach Fertigstellung der neuen Kita geschlossen um. Dies soll spätestens zum 01.08.2022 erfolgen. Der Träger wurde hiervon bereits informiert und befürwortet ebenfalls diese Lösung. Bezüglich der Bedarfsplanung erklärte Herr Wolke, dass es verschiedene Gründe gibt, weshalb eine Prognose nicht so einfach erstellt werden kann. Die Anmeldezahlen können erst nach der Anmeldewoche bestimmt werden. Auch dann ändere sich die Situation noch stetig. Das Konzept der neuen Einrichtung wird vom Träger angefordert und anschließend zur Verfügung gestellt.

 

Das Ergebnis der Anmeldewoche spiegelt allerdings nicht die Entwicklung der Geburtenzahlen wider. Die Geburtenzahlen sind nach wie vor konstant. Die Gründe für die jetzige Situation liegen neben der dauerhaft 100%igen Auslastung aller Einrichtungen insbesondere in der Änderung des Nds. Schulgesetzes, wonach Eltern von Kindern bestimmter Geburtsmonate bis zum 01.05. eines Jahres selbst über den Zeitpunkt der Einschulung entscheiden können. Bei den sog. „Flex-Kindern“ wird sich vielfach für den Verbleib eines weiteren Jahres in der Kita entschieden. Darüber hinaus führen die Beitragsfreiheit, Zuzüge und die Einrichtung weiterer Integrationsgruppen zu höheren Belegungszahlen.

 

Herr Bürgermeister Gerdesmeyer erklärte, dass auch nach der Schaffung der Einrichtung an der Von-Stauffenberg-Straße eine weitere Kindertagesstätte geplant werden müsse.

 

Herr Blömer erkundigte sich, ob die Katholische Kirche der Träger sei und ob diese auch das Personal für das Provisorium stellt. Weiterhin interessiert ihn, wer die Kosten für die Anlage trägt und wie lange die Bauzeit für die neue Kita beträgt. Herr Bürgermeister Gerdesmeyer erklärte hierzu, dass die Personalangelegenheit bei der Katholischen Kirche liegt. Die Kosten zur Errichtung der Anlage werden zu 100% durch die Stadt Lohne getragen.

 

Frau Cornelia Kröger ist der Meinung, es müsse dringend eine weitere Einrichtung geschaffen werden. Weiterhin ist es nötig, die Gruppengröße zu verkleinern. Die Regelgruppen müssen verkleinert werden. Bei der Planung dürfen die Oktober- und Novemberkinder nicht außer Acht gelassen werden. Diese machen ihren Anspruch erst im laufenden Kindergartenjahr geltend. Bezüglich des von Herrn Sandmann angeforderten Konzepts fügte sie hinzu, dass dieses Konzept sich erst entwickeln muss. Es wird durch die betroffen Eltern und Pädagogen entwickelt.

 

Frau Klee sieht die Notwendigkeit weitere Baumaßnahmen.