Beschlussempfehlung:

 

Das Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes (Fortschreibung 2019) für die Stadt Lohne wird beschlossen.


Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßte der Vorsitzende Herrn Timm Jehne von der BBE Handelsberatung GmbH, Hamburg.

 

Anhand einer Präsentation erläuterte Herr Jehne die Vorgehensweise und Grundlagen der Fortschreibung des Einzelhandels- und Zentrenkonzeptes. Die Fortschreibung erfolgte auf Grundlage aktueller Datenerhebungen wie z. B. einer Betriebsstättenerhebung sowie Daten zum einzelhandelsrelevanten Kaufkraftpotenzial und Planungsunterlagen der Stadt Lohne.

 

Für die Lohner Einzelhandelssituation zeichne sich insgesamt ein positives Bild. In der Stadt Lohne seien insgesamt 139 aktive Einzelhandels- und Ladenhandwerksbetriebe ansässig, die zusammen über ein Verkaufsfläche von 67.400 m² verfügen und einen Umsatz von ca. 172,2 Mio. € erwirtschaften. Zum Erhebungszeitraum waren im Stadtgebiet 22 Leerstände vorhanden. Der zentrale Versorgungsbereich (Innenstadt) und das weitere Stadtgebiet halten sich angebotsseitig mit 66 respektive 71 Betrieben in etwa die Waage. Umsatzseitig überwiege das weitere Stadtgebiet mit rund 62 % des prognostizierten Gesamtumsatzes der Stadt Lohne.

 

In der Aussprache erläuterte Herr Jehne u. a., dass sich die vorgestellten Kennziffern wie z. B. das einzelhandelsrelevante Kaufkraftniveau auf Daten der BBE Marktforschung unter Verwendung von sortimentsbezogenen Kaufkraftkennziffern aus der aktuellen Veröffentlichung der MB-Research-Kaufkraft für Sortimente sowie der durchschnittliche Pro-Kopf-Ausgabebetrag im Einzelhandel gemäß dem Institut für Handelsforschung (IfH) Köln stützen.

 

In der nachfolgenden Befragung und Diskussion, führte Herr Jehne u. a. aus, dass ein Alternativstandort für die Verlagerung des FAMILA westlich angrenzend der Bahn aus Gutachtersicht als ein rein PKW-orientierter Standort fungieren würde, so dass Austauschbeziehungen mit dem innerstädtischen Einzelhandel weitestgehend ausgeschlossen würden. Hingewiesen wurde in diesem Zusammenhang auch auf die Barrierewirkung der Bahntrasse.

 

Bürgermeister Gerdesmeyer wies in diesem Zusammenhang auf die Stellungnahme des Handels- und Gewerbevereins Gans & gar hin, in der der Standort Hofstelle Küstermeyer begrüßt werde und positive Impulse für die Innenstadt und Fußgängerzone gesehen werden (die Stellungnahme ist dem Protokoll als Anlage beigefügt).

 

Ergänzend führte Bürgermeister Gerdesmeyer aus, dass mit der Ansiedlung des Kaufhauses Nyhuis auf der ehem. Fläche Schlarmann/Pundt ein weiterer Impuls für die Innenstadt/Fußgängerzone geschaffen werde.

 

Zum westlichen Abgrenzungsbereich (Bahnlinie) führte Herr Jehne aus, dass seitens der IHK ein noch engerer Bereich (im Bereich Bahnhofstraße 17) angestrebt wurde. Nach Auffassung der BBE sei jedoch der gewählte Abgrenzungsbereich entlang der Bahnlinie verträglich (die Stellungnahme der IHK ist dem Protokoll als Anlage beigefügt).

 

Zur Frage der Nahversorgung des Bereiches westlich der Bahn führte Bürgermeister Gerdesmeyer aus, dass angestrebt werde, einen weiteren Nahversorger mit einer Fläche von ca. 1.000/1.200 m² zu etablieren.

 

Am Schluss der Debatte erläuterte Herr Jehne auf direkte Nachfrage von Bürgermeister Gerdesmeyer, dass der gewählte Standort Hofstelle Küstermeyer für die Verlagerung des FAMILA-Verbrauchermarktes aus fachlicher Sicht zu bevorzugen sei (siehe hierzu auch die beigefügten Stellungnahmen der IHK und des Landkreises Vechta).