Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 8, Nein: 4

Beschlussempfehlung:

 

Das Einvernehmen zu dem geplanten Technologiezentrum für Biogas und zum vorzeitigen Beginn wird erteilt.

 

 

Ausschussmitglied Vorwerk hat an der Beratung und Beschlussfassung nicht mitgewirkt.


Das Vorhaben wurde von der Verwaltung anhand einer Präsentation vorgestellt und erläutert. Danach plant die Firma EnviTec Technologie Centrum GmbH & Co.KG an der Langweger Straße in Brockdorf den Bau eines Technologiezentrums für Biogas, bestehend aus einem Schulungs- und Technologiegebäude mit Gas- und Gärrestaufbereitung, Trocknung, Pelletierung und BHKW sowie einer Gaserzeugung mit Prozessbehältern, Technikgebäude und einer Fahrsiloanlage. Die Kapazität / Leistung der Anlage beträgt für die Feuerungswärmeleistung 1.301 kW und für die elektrische Leistung 526 kW.

 

Neben dem Antrag auf Genehmigung der Anlage wird auch ein Antrag auf Zulassung eines vorzeitigen Baubeginns gestellt, um den Bau des Technologiezentrums vorzubereiten. Es sollen Erdarbeiten im zukünftigen Baufeld sowie die Errichtung der Fahrsiloanlage zur Lagerung der Inputstoffe durchgeführt werden. Durch eine Zulassung eines vorzeitigen Baubeginns wird eine deutliche Beschleunigung des Bauvorhabens erreicht. Des Weiteren ist der vorzeitige Baubeginn für die Fertigstellung der Fahrsiloanlage vor der Ernte erforderlich. Je nach Witterungsverlauf wird die Ernte ab Anfang / Mitte September 2010 erwartet. Der Bauherr verpflichtet sich, alle bis zur Erteilung der Genehmigung durch die vorgezogenen Baumaßnahmen verursachten Schäden zu ersetzten, und falls das Vorhaben nicht genehmigt wird, den früheren Zustand wiederherzustellen.

 

Das Konzept sieht vor, ein Technologiezentrum zu errichten und zu betreiben, in dem durch mikrobiologische Fermentation Biogas erzeugt und aufbereitet wird. Mit dem erzeugten Biogas wird ein Motor mit einer elektrischen Leistung von 526 kW betrieben, was einer Feuerungswärmeleistung von 1.301 kW entspricht. Überschüssig anfallendes Biogas aus der Fermentation und Aufbereitung wird verkauft. Die Inputstoffe kommen von ortsansässigen Landwirten, die im Umkreis ihre landwirtschaftlichen Betriebe haben. Die Ernte dieser Betriebe wird direkt an den Anlagenstandort gefahren und in dem Silagelager einsiliert.

 

In dem geplanten Schulungs- und Forschungsgebäude werden Schulungen für Betreiber von Biogasanlagen durchgeführt. Außerdem können sich hier interessierte Besuchergruppen über das Thema Biogas informieren. Im Forschungsbereich können Substratanalysen aus Fermentationsprozessen durchgeführt werden, um bei biologischen Störprozessen schnell reagieren zu können. In kleinen Versuchsfermentern können Gärversuche zur Ermittlung der Gaserträge durchgeführt werden, um evtl. auch neue Inputstoffe für die Fermentation aufschlüsseln zu können. In einer dem Biomethanerzeugungsprozess nachgelagerten 2. Verarbeitungsstufe wird die in den Gärresten verbliebene Biomasse abgepresst, getrocknet und pelletiert, um dann als hochwertiger Dünger vermarktet zu werden.

 

Die Prozess- und Heizwärme des BHKW wird für die Biogasaufbereitung, die Beheizung der Fermenter, und die Aufbereitung der Gärreste eingesetzt. In der Anlage fallen jährlich ca. 32.340 t Gärreste an. Die darin enthaltenen Nährstoffe werden aufkonzentriert und als Flüssigdünger und Pellets vermarktet. Die Anlage wird mit modernsten Abluftbehandlungsanlagen ausgestattet, so dass Geruchsbelästigungen durch den Anlagenbetrieb weitestgehend ausgeschlossen werden können.

 

Durch die Verarbeitung der Gärreste werden Transporte vermieden, die erforderlich wären, um die Gärreste auf die umliegenden landwirtschaftlichen Flächen aufzubringen. Als Inputstoffe werden pro Jahr folgende Mengen benötigt: Schweinegülle 13.000 t, Maissilage 24.000 t und Ganzpflanzensilage 3.000 t.

 

In der Aussprache wurde von der Verwaltung erläutert, dass die Verpflichtungen des Bauherrn durch entsprechende Bürgschaften abgesichert werden. Im übrigen werden diese Bürgschaften auch vom Gewerbeaufsichtsamt gefordert.

 

Auf Anfrage erläuterte die Verwaltung die Leistung der Anlage bezogen auf Feuerwärmeleistung und produzierter elektrischer Energie.