Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 10, Enthaltungen: 4

Beschlussvorschlag:

 

Der vorgestellten Sanierung und Erweiterung des Baudenkmals Gertrudenschule wird zugestimmt. Die erforderlichen Finanzierungsmittel sind bereitzustellen.


Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßte der Vorsitzende Frau Henrike Thiemann vom Büro htarchitektur aus Münster.

 

Anhand einer Präsentation stellte Frau Thiemann die Entwurfsplanung für die Sanierung und den Umbau des Baudenkmals Gertrudenschule vor.

 

Zuvor erläuterte Frau Thiemann, dass das Gebäude im Jahr 1929 errichtet und 1949 erweitert wurde. 1988 wurde das Gebäude und unter anderem die Treppenanlage im Inneren des Gebäudes unter Denkmalschutz gestellt. Bauliche Änderungen sind mit der unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Vechta abzustimmen.

 

Frau Thiemann erläuterte, dass eine umfangreiche Bestandsanalyse und Kostenermittlung in drei Teilbereichen vorgenommen wurde. Im ersten Abschnitt sei die Sanierung und Brandschutzsanierung der Gertrudenschule im Erd- und Obergeschoss mittels Einbau entsprechender Treppenhäuser geplant. Der zweite Abschnitt sehe den Umbau und die Brandschutzsanierung des Dachgeschosses zum Zwecke der Nutzung als Schule mit Klassen- und Gruppenräumen vor. Im dritten Abschnitt sei die Errichtung eines Zwischenbaues zwischen der Gertrudenschule und der angrenzenden Sporthalle vorgesehen. Bei einer Prüfung des vorhandenen Zwischenbaues habe sich herausgestellt, dass die Pausenhalle aus statischen Gründen nicht aufgestockt werden könne. Des Weiteren sei die vorhandene Pausenhalle energetisch nicht sanierbar.

 

Ein vollständiger Abriss des Zwischenbaues zwischen der Gertrudenschule und der Sporthalle würde dazu führen, dass die Pausenhalle ebenerdig zum Schulhofgelände geplant und durchgeführt werden könnte und innerhalb des Zwischenbaues zur Gertrudenschule über eine Rampe der Höhenunterschied barrierefrei hergestellt werden könnte. Des Weiteren ließe sich die neue Toilettenanlage dichter an die Schule heranführen und es könne eine bessere Anbindung zwischen der neuen Pausenhalle und Mensa hergestellt werden. Eine gemeinsame bzw. gleichzeitige Nutzung beider Räume wäre von Vorteil.

 

Ursprünglich waren die Kosten für die Sanierung der Gertrudenschule auf 3,5 Mio. € geschätzt worden. Aufgrund der vorgestellten zusätzlichen baulichen Maßnahmen erhöhen sich die geschätzten Kosten auf ca. 6 Mio. € (alle Kostengruppen incl. Baunebenkosten). Hinzu kommen Kosten in Höhe von ca. 500.000,-- € für die Unterbringung der Schule in einer mobilen Containeranlage während der Bauzeit.

 

Erläutert wurde, dass die Kosten für den Neubau einer Grundschule in der gleichen Art und Güte mit Pausenhalle und Mensa ähnlich wären.

 

In der Aussprache erläuterte Frau Thiemann, dass im Prinzip eine Kernsanierung durchgeführt werde, bei Erhaltung der denkmalgeschützten Fassade und der ebenfalls denkmalgeschützten Treppenanlagen im Gebäude. Mit der unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises Vechta seien noch entsprechende Abstimmungsgespräche zu führen.

 

Die Verwaltung erläuterte auf entsprechende Anfrage, dass verschiedene Fördermöglichkeiten im Einzelnen geprüft werden sollen.

 

Ein Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion führte aus, dass eine abschließende Beratung in der heutigen Sitzung nach seiner Auffassung nicht möglich sei. Aufgrund der erheblichen Kostensteigerung sei es erforderlich, die Angelegenheit ebenfalls im Finanzausschuss zu beraten. Zudem sei die Kostensteigerung nicht nachvollziehbar. Im April wurde noch von einer Kostenschätzung von 3,5 Mio. € ausgegangen. Nunmehr liegen die Kosten bei 6 Mio. €. Alternativen seien nicht hinreichend geprüft worden. Nach seiner Auffassung sei daher nicht nachvollziehbar, ob die heute vorgestellte Planung die bestmögliche Lösung sei.

 

Die Verwaltung führte aus, dass die seinerzeitige Kostenschätzung auf Grundlage der damaligen Daten-/Wissensbasis erfolgte. Hingewiesen wurde darauf, dass unabhängig von der geplanten Nutzung als Grundschule eine umfassende Sanierung erforderlich sei, um das Gebäude weiter nutzen zu können. Zudem sei an diesem Standort, angesichts der Schülerzahlen, eine Grundschule sinnvoll.

 

Im weiteren Verlauf der Aussprache vertraten verschiedene Ausschussmitglieder die Auffassung, dass mangels Alternativen eine Sanierung sinnvoll sei. Andere Ausschussmitglieder waren der Ansicht, dass angesichts der Kostensteigerung Alternativmöglichkeiten aufgezeigt werden sollten.

 

Bürgermeister Gerdesmeyer führte aus, dass auch angesichts der historischen Bedeutung des Gebäudes für Lohne eine Sanierung sinnvoll sei. Zudem wäre eine Sanierung auch bei einer anderen Nachfolgenutzung erforderlich.

 

 

Vorgeschlagen wurde, dass aufgrund der Sommerpause ein entsprechender VA-Beschluss zur Sanierung des Gebäudes im Umlaufverfahren gefasst werden sollte, um die Zeit für die Fortführung der Planung zu nutzen.

Diesem Vorschlag stimmt der Ausschuss mit 10 Jastimmen, 4 Neinstimmen zu.