Beschluss: zur Kenntnis genommen

Auf Anregung des Arbeitskreises „Prävention durch Integration“ des Präventionsrates wurde das Thema „Offene Ganztagsschule“ am 12.01.2010 mit den Grundschulleiterinnen erörtert. Ein Bedarf für ein Ganztagsangebot wurde grundsätzlich gesehen.

 

Um ein abgestimmtes Vorgehen zu gewährleisten, wurden die Schulleiterinnen gebeten, ein Meinungsbild zu erstellen, indem das Thema sowohl im Kollegium als auch im Schulvorstand ihrer Schule andiskutiert wird. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass ein Ganztagsangebot im vorhandenen Gebäudebestand realisierbar sein sollte. An- und Umbaumaßnahmen im Zusammenhang mit der Schaffung eines Ganztagsangebotes können zunächst im Hinblick auf die damit verbundenen Kosten nicht zugesagt werden.

 

Im Verlauf des Gesprächs, an dem auch Herr Sander von der Landesschulbehörde teilnahm, wurde außerdem deutlich, dass das Land Niedersachsen zwar der Einrichtung von Ganztagsschulen offen gegenübersteht, aber keine Zusagen für eine finanzielle Unterstützung gibt. Lehrerstunden für die Nachmittagsbetreuung wurden den Schulen bisher in kapitalisierter Form als Budget zur Verfügung gestellt. So erhält derzeit eine 4-zügige Grundschule einen Betrag von 17.000 € / Jahr für die Gestaltung des Nachmittags. Eine Verpflichtung, dieses auch für zukünftige Ganztagsschulen zu tun, geht das Land Niedersachsen im Vorfeld nicht ein. Ob eine Förderung gewährt wird, ist damit bis zur Genehmigung eines Antrages unklar. Des Weiteren wurde zum Ausdruck gebracht, dass die Gestaltung des Nachmittagsangebotes in Eigenverantwortung der Schule liegt. Sie ist damit aufgefordert, Kooperationspartner zu suchen und die Zeit am Nachmittag zu gestalten.

 

In einem zweiten Gespräch am 27.05.2010 wurden die Ergebnisse der Meinungsumfrage in den Schulen ausgetauscht. An allen Schulen wurde ein Bedarf für ein Ganztagsangebot gesehen. Die Schulen sahen sich jedoch nicht in der Lage, unter den gegebenen Bedingungen einen Ganztagsschulbetrieb anzubieten. Insbesondere wurde bemängelt, dass mit dem derzeit vom Land zur Verfügung gestellten Budget für die Ganztagsschule den Schulleitungen trotz wesentlich vermehrter Verwaltungs- und Organisationsarbeit keine Entlastungsstunden gewährt werden, eine Erhöhung der Sekretariats- und Hausmeisterstunden erforderlich wäre und derzeit die Voraussetzungen für eine Essensausgabe und –einnahme für eine größere Schülergruppe nicht gegeben sind. Aus diesen Gründen sah sich zunächst keine Grundschule in der Lage, einen Antrag auf Einrichtung eines Ganztagsangebotes zum nächsten Schuljahr zu stellen.

 

Insgesamt war erkennbar, dass ohne eine finanzielle Beteiligung des Schulträgers für Umbauten, Ausstattung und auch für Personal (Sekretariats- und Hausmeisterstunden, Reinigung und möglicherweise auch eine Mitfinanzierung des Nachmittagsangebotes) ein Ganztagsschulangebot nicht realisierbar erscheint. Ohne eine Erhöhung der Landesförderung konnte daher von der Verwaltung derzeit nur Zurückhaltung empfohlen werden.

 

Bürgermeister Niesel ergänzte, dass ein Bedarf insbesondere an Hausaufgabenhilfe und einem verlässlichen Mittagessen zu bestehen scheint, aber beim zeitlichen Betreuungsbedarf die Endzeiten der Ganztagsschule mit 15:30 Uhr vielfach nicht ausreichen. Er wies darauf hin, dass die Stadt Lohne mit einem Hortangebot sowie dem pädagogischen Mittagstisch bereits Angebote vorhält und gab zu bedenken, dass bei Einrichtung eines Ganztagsschulangebotes auch Baumaßnahmen an den Schulen folgen werden. Er regte daher an abzuwarten, ob das Land die Rahmenbedingungen für die Einrichtung eines Ganztagsangebotes verbessert.

 

Der Schulausschuss hat den Bericht