Beschluss: mehrheitlich abgelehnt

Abstimmung: Ja: 4, Nein: 9

 

Beschlussvorschlag:

 

a)

Das Forstbetriebsgutachten 2020 wird zur Kenntnis genommen. Es soll, wie in den vergangenen Jahrzehnten, Grundlage der forstlichen Unterhaltung, Nutzung und Entwicklung der städtischen Lohner Waldgebiete sein.

 

Einstimmig beschlossen:

Jastimmen: 13

 

b)

Dem Antrag der SPD-Stadtratsfraktion auf Erarbeitung eines Waldsicherungskonzeptes wird zugestimmt.

 


Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßte der Vorsitzende den Leiter der Geschäftsstelle Oldenburg des Forstamtes Weser-Ems, Herrn Bernhard Tapken.

 

Die Verwaltung erläuterte, dass die SPD-Fraktion mit Schreiben vom 29.04.2020 einen Antrag auf Erarbeitung eines Waldsicherungskonzeptes gestellt habe. Bezüglich dieses Antrags wurde im VA am 09.06.2020 die Verwaltung beauftragt, die Notwendigkeit hierfür zu prüfen.

Auf Nachfrage beim Bezirksförster und der Landwirtschaftskammer wurde auf das kurzfristig zur Verfügung stehende Forstbetriebsgutachten (FBG) 2020 hingewiesen.

 

Die Stadt Lohne hat eine Forstbetriebsfläche von ca. 140 ha. Sie gehört zum Forstamt Weser-Ems, Bezirksförsterei Dinklage und ist Mitglied in der Forstbetriebsgemeinschaft Dinklager Becken.

 

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Geschäftsbereich 4 – Forstwirtschaft erstellt alle 10 Jahre ein FBG. Es soll den Waldbesitzer in die Lage versetzen, seinen Wald nach den anerkannten Grundsätzen der Forstwirtschaft nachhaltig und fachgerecht zu bewirtschaften. Weiterhin soll das FBG Übersicht über die Baumverteilung, Altersklassen, Vorräte, Zuwächse sowie nachhaltige Nutzungsmöglichkeiten geben.

 

Das FBG wurde der Stadt Lohne Ende 2020 übergeben und wird von Herrn Tapken vorgestellt werden.

 

Weiterhin wird Herr Tapken einen kurzen Rückblick auf die forstwirtschaftliche Entwicklung, eine Beurteilung / Stellungnahme zum Waldzustand sowie einen Ausblick auf die zukünftige, ökologisch sinnvolle Nutzung des Waldbestandes in Lohne geben.

 

Von der Verwaltung wurde ausgeführt, dass aufgrund der letztjährigen coronabedingten Einschränkungen erst jetzt die Vorstellung des Forstbetriebsgutachtens durch Herrn Tapken möglich geworden sei.

 

Anhand einer Präsentation erläuterte Herr Tapken das Forstbetriebsgutachten (FBG) Stichtag 01.01.2020. Die Flächenübersicht wurde anhand einer Karte dargestellt und erläutert, dass die Forstbetriebsfläche (Waldfläche) seit dem FBG Stichtag 01.01.2009 um ca. 15 ha zugenommen habe. Die Baumartenverteilung nach Fläche (Hauptbestand) bestehe zu 69,3 % aus Laubholzbäumen und 30,7°% aus Nadelbäumen. Herr Tapken führte aus, dass damit ein gutes Verhältnis von Laub-/Nadelholzbäumen vorhanden sei. In den Altersklassen bis 80 Jahre sei eine gute Durchmischung der verschieden Baumarten festzustellen, in der Altersklasse ab 80 bis 160 Jahre sei der Eichenbestand dominierend. Der Holzvorrat sei von 14.449 Ertragsfestmeter (Efm) auf 17.598 Efm angestiegen.

 

Durch anhaltende Trockenheit absterbende Bäume zu erhalten sei kaum möglich, erläuterte Herr Tapken auf entsprechende Anfrage. Sinnvoll sei es, trockenresistente Baumarten Neu- bzw. Nachzupflanzen.

 

Zur Erhöhung des Baumbestandes wurde von der Verwaltung ausgeführt, dass dies auch auf Aufforstungen durch die Stadt, z. B. im Zusammenhang mit Kompensationsmaßnahmen, zurück zu führen sei.

 

Auf die Frage des Bürgermeisters zu Empfehlungen für Maßnahmen zur Erhaltung des Forstbestandes erläuterte Herr Tapken, dass die Stadt Lohne insgesamt sehr gut aufgestellt sei. Insbesondere der Anteil der Laubholzbäume bezüglich der Durchmischung des Baumbestandes, sei positiv zu bewerten. Dieser Weg sollte auch weiter beschritten werden. Bei Neu-/Nachpflanzungen sollte in Zukunft verstärkt klimastabile Baumarten ausgewählt werden.