Sitzung: 29.06.2021 Bau-, Verkehrs-, Planungs- und Umweltausschuss
Beschluss: mehrheitlich abgelehnt
Abstimmung: Ja: 4, Nein: 9
Vorlage: 66/001/2021
Beschlussvorschlag:
a)
Das Forstbetriebsgutachten 2020 wird zur Kenntnis genommen. Es soll,
wie in den vergangenen Jahrzehnten, Grundlage der forstlichen Unterhaltung,
Nutzung und Entwicklung der städtischen Lohner Waldgebiete sein.
Einstimmig beschlossen:
Jastimmen: 13
b)
Dem Antrag der SPD-Stadtratsfraktion auf Erarbeitung eines
Waldsicherungskonzeptes wird zugestimmt.
Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßte der Vorsitzende den Leiter der
Geschäftsstelle Oldenburg des Forstamtes Weser-Ems, Herrn Bernhard Tapken.
Die Verwaltung erläuterte, dass die SPD-Fraktion mit Schreiben vom
29.04.2020 einen Antrag auf Erarbeitung eines Waldsicherungskonzeptes gestellt
habe. Bezüglich dieses Antrags wurde im VA am 09.06.2020 die Verwaltung
beauftragt, die Notwendigkeit hierfür zu prüfen.
Auf Nachfrage beim Bezirksförster und der Landwirtschaftskammer wurde
auf das kurzfristig zur Verfügung stehende Forstbetriebsgutachten (FBG) 2020
hingewiesen.
Die Stadt Lohne hat eine Forstbetriebsfläche von ca. 140 ha. Sie gehört
zum Forstamt Weser-Ems, Bezirksförsterei Dinklage und ist Mitglied in der
Forstbetriebsgemeinschaft Dinklager Becken.
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Geschäftsbereich 4 –
Forstwirtschaft erstellt alle 10 Jahre ein FBG. Es soll den Waldbesitzer
in die Lage versetzen, seinen Wald nach den anerkannten Grundsätzen der
Forstwirtschaft nachhaltig und fachgerecht zu bewirtschaften. Weiterhin soll
das FBG Übersicht über die Baumverteilung, Altersklassen, Vorräte, Zuwächse
sowie nachhaltige Nutzungsmöglichkeiten geben.
Das FBG wurde der Stadt Lohne Ende 2020 übergeben und wird von Herrn
Tapken vorgestellt werden.
Weiterhin wird Herr Tapken einen kurzen Rückblick auf die
forstwirtschaftliche Entwicklung, eine Beurteilung / Stellungnahme zum
Waldzustand sowie einen Ausblick auf die zukünftige, ökologisch sinnvolle Nutzung
des Waldbestandes in Lohne geben.
Von der Verwaltung wurde ausgeführt, dass aufgrund der letztjährigen
coronabedingten Einschränkungen erst jetzt die Vorstellung des
Forstbetriebsgutachtens durch Herrn Tapken möglich geworden sei.
Anhand einer Präsentation erläuterte Herr Tapken das
Forstbetriebsgutachten (FBG) Stichtag 01.01.2020. Die Flächenübersicht wurde
anhand einer Karte dargestellt und erläutert, dass die Forstbetriebsfläche
(Waldfläche) seit dem FBG Stichtag 01.01.2009 um ca. 15 ha zugenommen habe. Die
Baumartenverteilung nach Fläche (Hauptbestand) bestehe zu 69,3 % aus
Laubholzbäumen und 30,7°% aus Nadelbäumen. Herr Tapken führte aus, dass damit
ein gutes Verhältnis von Laub-/Nadelholzbäumen vorhanden sei. In den
Altersklassen bis 80 Jahre sei eine gute Durchmischung der verschieden
Baumarten festzustellen, in der Altersklasse ab 80 bis 160 Jahre sei der
Eichenbestand dominierend. Der Holzvorrat sei von 14.449 Ertragsfestmeter (Efm)
auf 17.598 Efm angestiegen.
Durch anhaltende Trockenheit absterbende Bäume zu erhalten sei kaum
möglich, erläuterte Herr Tapken auf entsprechende Anfrage. Sinnvoll sei es,
trockenresistente Baumarten Neu- bzw. Nachzupflanzen.
Zur Erhöhung des Baumbestandes wurde von der Verwaltung ausgeführt,
dass dies auch auf Aufforstungen durch die Stadt, z. B. im Zusammenhang mit
Kompensationsmaßnahmen, zurück zu führen sei.
Auf die Frage des Bürgermeisters zu Empfehlungen für Maßnahmen zur
Erhaltung des Forstbestandes erläuterte Herr Tapken, dass die Stadt Lohne
insgesamt sehr gut aufgestellt sei. Insbesondere der Anteil der Laubholzbäume
bezüglich der Durchmischung des Baumbestandes, sei positiv zu bewerten. Dieser
Weg sollte auch weiter beschritten werden. Bei Neu-/Nachpflanzungen sollte in
Zukunft verstärkt klimastabile Baumarten ausgewählt werden.