Beschluss: zur Kenntnis genommen

Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßte der stellv. Vorsitzende Herrn Dr. Engelmann, Frau Weiner-Kohl und Herrn Ruß von der Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Osnabrück.

 

Anhand einer Präsentation wurde das Gutachten zum Radwegeerhalt unter Berücksichtigung des Baumbestandes an der Vechtaer Straße aus Dezember 2018 vorgestellt und erläutert Der Radweg weist an zahlreichen Stellen Aufplattungen, Setzungen und Risse auf und die Linden zeigen ein hohes Maß an Schädigungen (Stammschäden, Wuchsstörungen). Als Fazit wurde ausgeführt, dass der zur Verfügung stehende Standort nicht ausreichend sei für eine gesunde Baumentwicklung. Hingewiesen wurde darauf, dass die Straßenbäume eine Kompensation für den Bebauungsplan Nr. 84/I „Nordtangente“ seien.

 

Vorgestellt wurden die verschiedenen Sanierungsvarianten.

 

Variante 1

Radwegeerhalt und Verzicht des Lindenbaumbestandes

Entfernung der Asphaltdecke auf der gesamten Radwegelänge, Wiederherstellung in bituminöser Bauweise (Heißeinbau); günstigste bauliche Lösung, unproblematische zu realisieren; dauerhafte Gewährleistung der Verkehrssicherheit.

 

Verlust des Baumbestandes; großer Eingriff = hoher Kompensationsbedarf.

 

Variante 2

Radwegeerhalt und Erhalt des Lindenbaumbestandes

Wurzelraumerweiterung bei jeder erhaltungsfähigen Linde; Wiederherstellung der Decke in bituminöser Bauweise (Heißeinbau), Bäume können erhalten werden.

 

Aufwändig und kostenintensiv; Anhebung des Radwegniveaus; Erfolg ist abhängig von der Höhenlage der Wurzeln, wiederkehrende Instandsetzungen notwendig.

 

Variante 3

Radwegeerhalt (Pflaster) und Erhalt des Lindenbaumbestandes

Wurzelraumerweiterung bei jeder erhaltungsfähigen Linde; Wiederherstellung der Decke in Pflasterbauweise, Bäume können erhalten werden.

 

Aufwändigste und kostenintensivste Lösung; Randeinfassung erforderlich, aber evtl. nicht überall umsetzbar; Oberbau kann nur unzureichend dimensioniert werden – eingeschränkte Tragfähigkeit; eindringende Wurzeln können wieder zu Schäden führen.

 

Variante 4

Einseitiger Radwegeerhalt (Westseite) und Erhalt des Lindenbaumbestandes

Aufgrund der vielen Radweg- und Baumschäden sowie des im Bestand unterbrochenen Streckenabschnittes wird die Aufgabe des Radweges auf der Ostseite empfohlen; einzelne Bäume können langfristig erhalten werden.

 

Dauerhafte Sperrung oder kostenintensiver, wurzelschonender Rückbau; Verschlechterung der Verkehrssicherheit durch häufigeres Queren.

 

Variante 5

Beidseitiger Radwegeerhalt und einseitiger Erhalt des Lindenbaumbestandes (Westseite)

Aufgrund der vielen Baumschäden wird die Beseitigung der Bäume auf der Ostseite empfohlen; Radweg wird beidseitig erhalten.

 

Kostenintensive Beseitigung der Radwegschäden (West) bzw. Grundsanierung (Ost), mittlerer Kompensationsbedarf.

 

Aus gutachterlicher Sicht werde die Variante 1 mit Pflanzung einer neuen Baumreihe favorisiert.

 

Vorgesehen sei folgender Zeitplan: Fällung der Straßenbäume ab dem 01.11.2021, Sanierung des Radweges im Mai/Juni 2022, Kompensation im Herbst 2022 (Ersatzpflanzungen entlang der L 845, Ersatzpflanzungen auf Flächen der Stadt Lohne).

 

Anhand eines Übersichtsplanes wurden von der Verwaltung die Standorte der Ersatzpflanzungen auf Flächen der Stadt Lohne vorgestellt.

 

Fläche 1 Bruchweg – 9 Bäume

Fläche 2 Vulhopsweg/Jägerstraße – 8 Bäume

Fläche 3 Franz-Josef-Straße/Landwehrstraße – 8 Bäume

Fläche 4 Spielplatz Burg Hopen – 3 Bäume

Fläche 5 An der Querlenburg - 20 Bäume

Fläche 6 Alte Bahntrasse/Lerchental - 8 Bäume

Fläche 7 Siebengestirn - 11 Bäume

Fläche 8 Regenrückhaltebecken Klünpott - 5 Bäume

Fläche 9 Ganterweg – 10 Bäume

 

In der Aussprache erläuterte Frau Weiner-Kohl auf entsprechende Anfrage, dass eine Verbreiterung des Radweges nicht vorgesehen sei. Dies sei aufgrund des engen Zeitrahmens und der dafür erforderlichen Planungserfordernis nicht realisierbar.

 

Von einem Ausschussmitglied wurde die vorgestellte Sanierung kritisiert, wünschenswert sei es z. B., einen breiteren Radweg zu bauen. Nach seiner Auffassung sei die Planung keine Zukunftsplanung.

 

Herr Ruß erläuterte auf entsprechende Anfrage, dass seitens der Straßenbaubehörde schon seit Jahren keine Bäume mehr zwischen Radweg und Fahrbahn gepflanzt werden.