Sitzung: 28.09.2021 Bau-, Verkehrs-, Planungs- und Umweltausschuss
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 61/023/2021
Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßte der stellv.
Vorsitzende Herrn Dr. Engelmann, Frau Weiner-Kohl und Herrn Ruß von der Nds.
Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Osnabrück.
Anhand einer Präsentation wurde das Gutachten
zum Radwegeerhalt unter Berücksichtigung des Baumbestandes an der Vechtaer
Straße aus Dezember 2018 vorgestellt und erläutert Der Radweg weist an
zahlreichen Stellen Aufplattungen, Setzungen und Risse auf und die Linden
zeigen ein hohes Maß an Schädigungen (Stammschäden, Wuchsstörungen). Als Fazit
wurde ausgeführt, dass der zur Verfügung stehende Standort nicht ausreichend
sei für eine gesunde Baumentwicklung. Hingewiesen wurde darauf, dass die
Straßenbäume eine Kompensation für den Bebauungsplan Nr. 84/I „Nordtangente“
seien.
Vorgestellt wurden die verschiedenen
Sanierungsvarianten.
Variante 1
Radwegeerhalt und Verzicht des
Lindenbaumbestandes
Entfernung der Asphaltdecke auf der gesamten
Radwegelänge, Wiederherstellung in bituminöser Bauweise (Heißeinbau);
günstigste bauliche Lösung, unproblematische zu realisieren; dauerhafte
Gewährleistung der Verkehrssicherheit.
Verlust des Baumbestandes; großer Eingriff =
hoher Kompensationsbedarf.
Variante 2
Radwegeerhalt und Erhalt des
Lindenbaumbestandes
Wurzelraumerweiterung bei jeder
erhaltungsfähigen Linde; Wiederherstellung der Decke in bituminöser Bauweise
(Heißeinbau), Bäume können erhalten werden.
Aufwändig und kostenintensiv; Anhebung des
Radwegniveaus; Erfolg ist abhängig von der Höhenlage der Wurzeln, wiederkehrende
Instandsetzungen notwendig.
Variante 3
Radwegeerhalt (Pflaster) und Erhalt des
Lindenbaumbestandes
Wurzelraumerweiterung bei jeder
erhaltungsfähigen Linde; Wiederherstellung der Decke in Pflasterbauweise, Bäume
können erhalten werden.
Aufwändigste und kostenintensivste Lösung;
Randeinfassung erforderlich, aber evtl. nicht überall umsetzbar; Oberbau kann
nur unzureichend dimensioniert werden – eingeschränkte Tragfähigkeit;
eindringende Wurzeln können wieder zu Schäden führen.
Variante 4
Einseitiger Radwegeerhalt (Westseite) und
Erhalt des Lindenbaumbestandes
Aufgrund der vielen Radweg- und Baumschäden
sowie des im Bestand unterbrochenen Streckenabschnittes wird die Aufgabe des
Radweges auf der Ostseite empfohlen; einzelne Bäume können langfristig erhalten
werden.
Dauerhafte Sperrung oder kostenintensiver,
wurzelschonender Rückbau; Verschlechterung der Verkehrssicherheit durch
häufigeres Queren.
Variante 5
Beidseitiger Radwegeerhalt und einseitiger
Erhalt des Lindenbaumbestandes (Westseite)
Aufgrund der vielen Baumschäden wird die
Beseitigung der Bäume auf der Ostseite empfohlen; Radweg wird beidseitig
erhalten.
Kostenintensive Beseitigung der Radwegschäden
(West) bzw. Grundsanierung (Ost), mittlerer Kompensationsbedarf.
Aus gutachterlicher Sicht werde die Variante
1 mit Pflanzung einer neuen Baumreihe favorisiert.
Vorgesehen sei folgender Zeitplan: Fällung der Straßenbäume ab dem
01.11.2021, Sanierung des Radweges im Mai/Juni 2022, Kompensation im Herbst
2022 (Ersatzpflanzungen entlang der L 845, Ersatzpflanzungen auf Flächen der
Stadt Lohne).
Anhand eines Übersichtsplanes wurden von der Verwaltung die Standorte der Ersatzpflanzungen auf Flächen der Stadt Lohne vorgestellt.
Fläche 1 Bruchweg – 9 Bäume
Fläche 2 Vulhopsweg/Jägerstraße – 8 Bäume
Fläche 3 Franz-Josef-Straße/Landwehrstraße – 8 Bäume
Fläche 4 Spielplatz Burg Hopen – 3 Bäume
Fläche 5 An der Querlenburg - 20 Bäume
Fläche 6 Alte Bahntrasse/Lerchental - 8 Bäume
Fläche 7 Siebengestirn - 11 Bäume
Fläche 8 Regenrückhaltebecken Klünpott - 5 Bäume
Fläche 9 Ganterweg – 10 Bäume
In der Aussprache erläuterte Frau Weiner-Kohl auf entsprechende Anfrage, dass eine Verbreiterung des Radweges nicht vorgesehen sei. Dies sei aufgrund des engen Zeitrahmens und der dafür erforderlichen Planungserfordernis nicht realisierbar.
Von einem Ausschussmitglied wurde die vorgestellte Sanierung kritisiert, wünschenswert sei es z. B., einen breiteren Radweg zu bauen. Nach seiner Auffassung sei die Planung keine Zukunftsplanung.
Herr Ruß erläuterte auf entsprechende Anfrage, dass seitens der Straßenbaubehörde schon seit Jahren keine Bäume mehr zwischen Radweg und Fahrbahn gepflanzt werden.