Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 13, Nein: 0, Enthaltungen: 0

Beschlussvorschlag:

 

Der Antrag der SPD-Fraktion wird zurückgenommen. Das Thema wird in der nächsten Kita-Leiterrunde besprochen. Der Jugendausschuss wird darüber entsprechend informiert.


Sachverhalt:

 

Mit Datum vom 17.01.2022 stellte die SPD-Fraktion mit Unterstützung durch Bündnis 90-Die Grünen den Antrag auf Verbesserung der Kita-Qualität in den 12 Lohner Kindertagesstätten. Der Antrag ist der Beschlussvorlage als Anlage beigefügt.

 

In dem Antrag fordert die SPD-Fraktion die Verwaltung auf, die jeweiligen Gruppengrößen und deren Zusammensetzung in den Krippen und Kitas dezidiert darzustellen, den Umfang der tatsächlichen Betreuungszeiten in den Gruppen dieser Einrichtungen darzustellen und die Qualifikation der in den Einrichtungen pädagogisch Arbeitenden aufzuschlüsseln.

 

Sollten Defizite zu den oben genannten Punkten festgestellt werden, sollte zusätzliches Fachpersonal in den jeweiligen Einrichtungen auf Kosten der Stadt Lohne temporär eingestellt werden – z.B. je eine zusätzliche Fachkraft als „Springer/in“, bis eine landesweite Neuregelung in Kraft getreten ist.

 

Vorab einer Beschlussfassung durch den Ausschuss für Jugend, Familien, Senioren und Soziales kann die Verwaltung in der Sitzung eine Übersicht über das aktuelle Betreuungsangebot inkl. Gesamtkapazitäten und Auslastung präsentieren und erläutern.

 

Bezüglich der Qualifikation der in den Einrichtungen tätigen Betreuungspersonen wird verwaltungsseitig darauf hingewiesen, dass hier die Vorgaben des Nds. Kindertagesstättengesetzes gelten. Pädagogische Kräfte sind hiernach pädagogische Fachkräfte und pädagogische Assistenzkräfte. Die Förderung der Kinder in Kindertagesstätten obliegt den pädagogischen Fachkräften. Die pädagogischen Fachkräfte können dabei u.a. durch pädagogische Assistenzkräfte unterstützt werden. Pädagogische Fachkräfte sind u.a. staatlich anerkannte Erzieherinnen und staatlich anerkannte Erzieher, staatlich anerkannte Kindheitspädagoginnen und staatlich anerkannte Kindheitspädagogen und Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen. Pädagogische Assistenzkräfte sind u.a. sozialpädagogische Assistentinnen und sozialpädagogische Assistenten, Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger und Sozialassistentinnen und Sozialassistenten.

 

Für die Gruppenarbeit ist eine personelle Mindestausstattung in den Gruppen vorgeschrieben. In einer Gruppe müssen grundsätzlich mindestens zwei pädagogische Fachkräfte regelmäßig tätig sein. In Krippengruppen gilt darüber hinaus die sog. Drittkraftregelung.

 

In Lohne wird zudem jeder Eirichtung der zusätzliche Einsatz von FSJ-Kräften durch die Stadt Lohne gestattet.

 

Die Einstellung des benötigten Personals in den Lohner Kindertagesstätten unter Berücksichtigung der fachlichen Vorgaben obliegt den Trägern der Einrichtungen.

 

 

Beratungsverlauf:

 

Herr Knospe stelle den Antrag der SPD-Fraktion vor. Herr Wolke erläuterte den Ausschussmitgliedern die der Einladung beigefügten Beschlussvorlage. Er ergänzte, dass nach Rücksprache mit dem Bischöflich Münsterschen Offizialat, die Rahmenvereinbarung und das Regulativ die im Antrag geforderten Punkte bereits abbilden. Die Finanzierung des Personals sei grundsätzlich geregelt. Zudem sei es im Rahmen der Richtlinie Qualität möglich, über die gesetzlichen Vorgaben hinaus zusätzliches Personal einzustellen. Die Umsetzung der Thematik scheitere häufig am herrschenden Personalmangel. Darüber hinaus sei im Arbeitskreis Kindergarten entschieden worden, dass es keine Nebenabreden mehr über das bestehende Regulativ hinaus geben solle. Eine entsprechende Vereinbarung dazu gäbe es bereits seit dem Jahr 2017.

 

Frau Thoben erklärte, dass sie sich über den Antrag gefreut habe. Sie arbeite selbst in einem Kindergarten. Große Gruppen, viele Kinder mit Migrationshintergrund und die Dokumentation gestalten sich in der täglichen Arbeit sehr schwierig. Zusätzliche Kräfte oder eine Verkleinerung der Gruppen wären wünschenswert. Ein großes Problem sei zudem, dass die Ausbildung nicht vergütet werde. Ihrer Meinung nach seien viele Entscheidungen auf Landesebene falsch getroffen worden.

 

Herr Knospe erkundigte sich nach der Qualifizierung einer etwaigen Springerkraft. Herr Wolke erklärte, dass die Springer-/Vertretungskräfte eine sog. Fachkraft sein müssten. Für deren Einstellung seien die Träger der Kindertagesstätten zuständig. Es sei außerdem möglich, FSJ-Kräfte ergänzend zu den Fachkräften einzustellen.

 

Herr Knospe zog daraufhin den Antrag der SPD-Fraktion zurück und schlug vor, die aktuelle Personalsituation in den Kitas in der nächsten Kita-LeiterInnenrunde zu besprechen und darzustellen. Das Ergebnis solle der Politik anschließend vorgelegt werden.