Beschluss: zurückgestellt

Abstimmung: Ja: 12, Nein: 1, Enthaltungen: 1

Beschluss:


Sachverhalt:

 

Der Lohner Unternehmer Philipp Niehues, Inhaber der Shopjektiv GmbH & Co. KG und Mitbegründer der Agenturgruppe „Digital Sherpas“, plant den Aufbau eines so genannten Innovationscampus auf dem ehemaligen Gelände der Druckerei Rießelmann im Industriegebiet Rießel. Hier werden nicht nur die Unternehmen der Shopjektiv-Gruppe (u. a. Shopjektiv, Agenturwerk, WorkLocal, Am 8.Tag, Yedi) angesiedelt. Zugleich sollen ein CoWorking-Space sowie ein StartUp-Center entstehen.

Im Lohner StartUp-Center sollen junge Gründer insbesondere aus digitalen und dienstleistungsorientierten Branchen attraktive, gut ausgestattete und kostengünstige Büromöglichkeiten in einem kreativen und innovativen Umfeld finden. Ziel ist es, junge und gut ausgebildete Talente aus diesen Branchen in Lohne zu halten bzw. nach Lohne zu locken und so einen Beitrag zur Haltung und Gewinnung von Fachkräften zu leisten.

Eingebunden wird der Innovationscampus mit seinem StartUp-Center in das START:PUNKTE-Netzwerk der Gründerregion Oldenburger Münsterland. Im Gegensatz zu den START:PUNKTE-Standorten in Vechta und Emstek, wo die Beratung der Gründer durch den Start-Up-Service „TrENDi“ der Universität Vechta im Mittelpunkt steht, geht es in Lohne vor allem darum, Jung-Unternehmern gute und günstige Arbeitsplätze anzubieten. An den START:PUNKTEN in Vechta und Emstek sind sowohl die Standort-Kommunen wie die Landkreise maßgeblich finanziell beteiligt. Der Landkreis Vechta stellt zudem in Aussicht, auch das StartUp-Center in Lohne mit einem Mietkostenzuschuss für die Gründer zu unterstützen.

Das StartUp-Center besteht aus insgesamt zehn Arbeitsplätzen sowie zwei gemeinschaftlich genutzten Besprechungs- und einem Workshopraum, einer repräsentativen Gartenanlage mit Außenarbeitsplätzen, Teeküche, Telefon- und Videokabinen, sanitären Anlagen und Parkplätzen für Autos und Fahrräder. Gleichzeitig unterstützt der Innovationscampus die Jung-Unternehmer mit einem Mentorenprogramm. Dieses soll den Nutzern helfen, alltägliche mit einer Gründung einhergehende Fragen und Schwierigkeiten zu beantworten und zu lösen (z. B. bürokratische Hürden, Anträge, Personal, Marketing, Büroorganisation, Software etc.).

Die Gesamtkosten für die Einrichtung des StartUp-Center-Bereichs belaufen sich auf rund 55.000 Euro, von denen 15.000 Euro aus Eigenmitteln finanziert werden. Über die restliche Summe von 40.000 Euro beantragt das Unternehmen eine Förderung durch die Stadt Lohne.

Im Gegenzug erhalten Gründer die Arbeitsplätze zu vergünstigten Konditionen: Statt 300 Euro pro Monat und Person zahlen sie nur 200 Euro und damit 2/3 des eigentlichen Mietpreises für einen Shared-Desk-Arbeitsplatz. Die Stadt Lohne vergibt hierfür im Rahmen ihrer Wirtschaftsförderung Gutscheine an berechtigte Gründer. Mit dem Instrument der subventionierten Arbeitsplätze hat sie die Möglichkeit, jungen Gründern neben dem Förderprogramm „Neue Läden. Neues Leben.“ ein weiteres attraktives Angebot zu machen und dieses bei der Vermarktung des Wirtschaftsstandortes Lohne zu nutzen. Der Innovationscampus kann zudem als Leuchtturmprojekt überregional eine hohe Strahlkraft erzielen.

 

Beratungsverlauf:

 

Der Ausschussvorsitzende begrüßte hierzu den Antragsteller Phillip Niehues und erteilte ihm das Wort. Die Ausschussmitglieder waren damit einverstanden.

 

Herr Niehues stellte anhand einer Präsentation den Innovationscampus Lohne ausführlich vor.

 

Auf Nachfrage teilte Herr Niehues mit, dass als Betreiber des Innovationscampus Lohne eine Holding gegründet wird, die auch gegenüber den Gründern als Vermieterin auftritt. Weiter wurde mitgeteilt, dass das Gesamtprojekt auch ohne eine Förderung der Stadt Lohne umgesetzt werde und nicht davon abhänge, jedoch könnte der Umfang des StartUps Centers reduziert werden. Aktuell sind hierfür etwa zehn Arbeitsplätze vorgesehen. Ebenso sind etwa zehn Arbeitsplätze als CoWorking Spaces vorgesehen. Nach Angaben von Herrn Niehues werden insgesamt etwa 50 bis 60 Arbeitsplätze eingerichtet, davon etwa 30 Mitarbeiter der Unternehmensgruppe. Hinzu kommen 3-4 Unternehmen, die sich dort einmieten sowie die 10 + 10 Arbeitsplätze aus den Bereichen StartUp Center und CoWorking Space. Ein flexibler Ausbau auf bis zu 100 Arbeitsplätze wäre denkbar. Herr Niehues teilte mit, dass die monatliche Miete für einen StartUp Platz 200 € statt 300 € für einen CoWorking Platz betrage. Die eingerechnete Mietminderung aufgrund der städtischen Förderung läge demnach bei 100 €. Selbst der Betrag von 300 €/Monat deckt nicht die Kosten und wird von der Unternehmensgruppe bezuschusst. Lt. Herrn Niehues liegt die Hauptmotivation für die Einrichtung des StartUp Centers darin, von den Ideen der Jungunternehmer mit zu profitieren. Herr Nyhuis machte deutlich, dass mit der beantragten Förderung in Höhe von 40.000 € die Ersteinrichtung der Arbeitsplätze mitfinanziert werden soll.

 

Verschiedene Ausschussmitglieder zeigten sich begeistert von der Idee, in Lohne einen solchen Innovationscampus einzurichten. Gleichwohl wurde von mehreren Rednern angeregt, nicht den Betreiber, sondern die jeweiligen Jungunternehmer zu fördern. Hierzu wurden Fördermodelle und Kalkulationen diskutiert. Auch kamen Fragen zum Gesamtzeitraum der Förderung, zur Anlaufphase und zum Kostenrisiko auf. Angesprochen wurde zudem eine mögliche Kofinanzierung durch den Landkreis Vechta.

 

Letztendlich wurde angeregt, den Antrag bis zur nächsten Finanzausschusssitzung im Mai zurück zu stellen, damit sich sowohl die Fraktionen als auch die einzelnen Ausschussmitglieder über die genauen Förderbedingungen sowie Art und Umfang der Förderung austauschen können.

 

Der Ausschussvorsitzende ließ sodann darüber abstimmen, den Antrag bis zur nächsten Finanzausschusssitzung zurückzustellen: