Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 14

Beschlussvorschlag:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis zum Schutz von Vögeln und Insekten ein entsprechendes Konzept im Sinne des Antrages zu erstellen und konkrete Vorschläge zur Umsetzung im Ausschuss vorzustellen.


Ein Sprecher der BI Pro Wald Lohne erläuterte anhand einer Präsentation die mit Schreiben vom 26.01.2022 gestellten Anträge:

 

1.      Erstellung eines Konzeptes zur Steigerung der Biodiversität auf öffentlichen Grünflächen

2.      Durchführung von Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt auf öffentlichen Grünflächen

 

Die Anträge sind dem Protokoll als Anlage beigefügt.

 

 

Da der Antrag von BI Pro Wald Lohne und der unter dem nächsten Tagesordnungspunkt gestellte Antrag der UBG-Fraktion ähnliche Zielsetzungen verfolgen, wurde nachfolgende Stellungnahme der Verwaltung zu beiden Anträgen verfasst:

 

Die öffentlichen Grünflächen und Forstflächen im Stadtgebiet Lohnes sind in den letzten Jahrzenten grundsätzlich sehr vielfältig und unterschiedlich angelegt und unterhalten worden.

So ist der Stadtpark zum Beispiel nach den Grundsätzen des Landschaftsarchitektenentwurfs mit klar gegliederten Gestaltungselementen Wasser, Wegeverbindungen, Rasenflächen, Kunstskulpturen, Einzelbäumen, Baumgruppen und Gehölzen angelegt und gepflegt worden. In anderen Bereichen, wie dem Burgwald in Hopen wird eher eine naturnahe Gestaltung mit ungebundenen Wegen und einer natürlichen Einbindung beispielsweise des Spielplatzes Rehwiese oder des Lebensereigniswaldes in den Waldbereich präferiert. Im Lebensereigniswald werden keine befestigten Wege angelegt, sondern diese bestehen nur aus gemähten Grasflächen womit in diesem Bereich eine Versiegelung ausgeschlossen ist.

 

Die größeren öffentlichen Grünanlagen in den Wohngebieten werden i.d.R. durch Wasserflächen (Regenrückhaltebecken des OOWV) mit den dazu gehörenden Unterhaltungswegen in wassergebundener Decke naturnah und nicht technisch angelegt. Die verbleibenden Freiflächen werden durch heimische Baum- und Gehölzgruppen, Bodendeckern und Rasenflächen gestaltet. Dieses sogenannte „Fünf-Minuten-Grün“, oftmals inmitten der Baugebiete, bekommt durch das Aufstellen von Bänken und „Waldsofas“ und der vorhandenen Freiflächen einen hohen Naherholungswert mit sehr hoher Aufenthaltsqualität.

 

In verschiedenen größeren Rasen- und Freiflächen wurden in den vergangenen Jahren umfangreiche Blühstreifen, Blumenzwiebelbeete und Streuobstwiesen angelegt mit einem hohen Wert für Insekten und Brutvögel.

 

Bei Straßenausbauprojekten (z.B. Brägeler Straße, Lindenstraße, Steinfelder Straße) wurden heimische Hainbuchenhecken als natürliche Abgrenzung zwischen den unterschiedlichen Nutzungen der Fahrbahn und der Nebenanlagen (Fuß- und Radweg) gepflanzt.

 

Grundsätzlich ist in den letzten Jahren in städtischen Grün- und Waldflächen je nach Standort und Nutzung eine möglichst naturnahe Gestaltung realisiert worden, die aber auch bezüglich der Unterhaltung und Verkehrssicherung wirtschaftlichen, sichereren und dauerhaften Kriterien genügen muss.

 

Um die o.a. Anträge bei der Vielzahl der im Stadtgebiet vorhandenen öffentlichen Grünflächen hinreichend und fachlich abgesichert zu beantworten, wäre ein externes Planungsbüro zu beauftragen, das auf Grundlage eines ggf. zu erstellenden Grünflächenkatasters eine entsprechende Expertise erarbeitet.

 

 

In der Aussprache wurde angeregt, dass von der Verwaltung geeignete Flächen für eine entsprechende Bepflanzung vorgeschlagen und diese im Ausschuss vorgestellt werden.

 

Ein Ausschussmitglied regte an, den Arbeitskreis zum Schutz von Vögeln und Insekten einzubeziehen.