Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 14

Beschlussvorschlag:

 

a)    Die Stadt Lohne gewährt Gründern, die sich im Start-Up-Center des neuen Innovationscampus einmieten einen Mietkostenzuschuss von 100 Euro / Monat und Arbeitsplatz. Die Förderung ist begrenzt pro Unternehmen auf maximal 3 Arbeitsplätze, ein Unternehmensalter von 5 Jahren und 10.000 Euro. Die Abrechnung erfolgt direkt mit dem StartUp-Center über ein Gutscheinsystem.

b)    Dem Unternehmer Philipp Niehues werden 40.000 Euro als Vorschuss gewährt. Mit diesem Geld richtet er das Start-Up-Center her. Der Mietzuschuss der Stadt an die Gründer wird mit diesem Vorschuss verrechnet. Sollten sich die 40.000 Euro über die Gutscheine nach fünf Jahren nicht refinanziert haben, erstattet Philipp Niehues die verbliebene Summe zurück.


Sachverhalt:

 

Der Lohner Unternehmer Philipp Niehues, Inhaber der Shopjektiv GmbH & Co. KG und Mitbegründer der Agenturgruppe „Digital Sherpas“, plant den Aufbau eines so genannten Innovationscampus auf dem ehemaligen Gelände der Druckerei Rießelmann im Industriegebiet Rießel. Hier werden nicht nur die Unternehmen der Shopjektiv-Gruppe (u. a. Shopjektiv, Agenturwerk, WorkLocal, Am 8.Tag, Yedi) angesiedelt. Zugleich sollen ein CoWorking-Space sowie ein StartUp-Center entstehen.

Im Lohner StartUp-Center sollen junge Gründer insbesondere aus digitalen und dienstleistungsorientierten Branchen attraktive, gut ausgestattete und kostengünstige Büromöglichkeiten in einem kreativen und innovativen Umfeld finden. Ziel ist es, junge und gut ausgebildete Talente aus diesen Branchen in Lohne zu halten bzw. nach Lohne zu locken und so einen Beitrag zur Haltung und Gewinnung von Fachkräften zu leisten.

Eingebunden wird der Innovationscampus mit seinem StartUp-Center in das START:PUNKTE-Netzwerk der Gründerregion Oldenburger Münsterland. Im Gegensatz zu den START:PUNKTE-Standorten in Vechta und Emstek, wo die Beratung der Gründer durch den Start-Up-Service „TrENDi“ der Universität Vechta im Mittelpunkt steht, geht es in Lohne vor allem darum, Jung-Unternehmern gute und günstige Arbeitsplätze anzubieten. An den START:PUNKTEN in Vechta und Emstek sind sowohl die Standort-Kommunen wie die Landkreise maßgeblich finanziell beteiligt. Der Landkreis Vechta wird sich an dem StartUp-Center in Lohne mit einem Mietkostenzuschuss für Gründer beteiligen.

Das StartUp-Center besteht aus insgesamt zehn Arbeitsplätzen sowie zwei gemeinschaftlich genutzten Besprechungs- und einem Workshopraum, einer repräsentativen Gartenanlage mit Außenarbeitsplätzen, Teeküche, Telefon- und Videokabinen, sanitären Anlagen und Parkplätzen für Autos und Fahrräder. Gleichzeitig unterstützt der Innovationscampus die Jung-Unternehmer mit einem Mentorenprogramm. Dieses soll den Nutzern helfen, alltägliche mit einer Gründung einhergehende Fragen und Schwierigkeiten zu beantworten und zu lösen (z. B. bürokratische Hürden, Anträge, Personal, Marketing, Büroorganisation, Software etc.).

Die Stadt Lohne möchte in Absprache mit dem Landkreis Vechta, den Gründern ebenfalls einen Zuschuss zu den Mietkosten gewähren. Basis der Förderung ist die Anmietung eines so genannten Shared-Desk-Arbeitsplatzes für 350 Euro / Monat. Die Stadt beteiligt sich hieran mit 100 Euro / Monat und Arbeitsplatz. Der Landkreis Vechta übernimmt laut eigener Förderrichtlinie 50% der anfallenden Kosten. Damit ist gewährleistet, dass ein Eigenanteil bei den Gründern verbleibt.In den Kosten enthalten sind u.a. der Arbeitsplatz selbst, die Nutzung von Gemeinschaftsbereichen wie der Küche, Parkplätze, Garten, Toiletten, Besprechungsräume sowie das Mentoringprogramm des Innovationscampus. Mietet der Gründer einen Nischenarbeitsplatz (400 Euro monatlich) oder ein abgeschlossenes Doppelbüro (450 Euro monatlich), muss er die Mehrkosten selbst tragen.

Gewährt wird die Förderung seitens der Stadt für maximal 3 Arbeitsplätze pro Unternehmen und bis zu einem Unternehmensalter von maximal 5 Jahren. Die Höchstförderung pro Gründer beträgt zugleich maximal 10.000 Euro.

Um die Abwicklung für die Gründer so einfach wie möglich zu machen, verteilt die Wirtschaftsförderung Gutscheine entsprechend den oben genannten Kriterien an die Gründer. Diese Gutscheine werden über das StartUp-Center mit der Stadt Lohne abgerechnet.

Die Finanzierung erfolgt als Vorabfinanzierung an den Unternehmer Philipp Niehues. Er erhält von der Stadt 40.000 Euro, die sich innerhalb von fünf Jahren durch die Ausgabe von Gutscheinen refinanzieren müssen. Andernfalls muss der Unternehmer die Förderung anteilig zurückzahlen. Sollten die 40.000 Euro „aufgebraucht“ sein, muss die Politik über die Fortführung des Programms beraten.

Durch den Vorschuss von 40.000 Euro fördert die Stadt Lohne zugleich die Einrichtung des StartUp-Centers mit 10. Arbeitsplätzen. Die Gesamtkosten belaufen sich in diesem Bereich auf rund 55.000 Euro, von denen 15.000 Euro aus Eigenmitteln finanziert werden. Die Stadt Lohne bekommt damit einen START:PUNKT zu vergleichsweise günstigen Konditionen. Die Beteiligung der Stadt Vechta am dortigen START:PUNKT liegt allein für die Herrichtung der Räumlichkeiten bei rund 380.000 Euro.

Mit dem Instrument der subventionierten Arbeitsplätze hat die Stadt Lohne die Möglichkeit, jungen Gründern neben dem Förderprogramm „Neue Läden. Neues Leben.“ ein weiteres attraktives Angebot zu machen und dieses bei der Vermarktung des Wirtschaftsstandortes Lohne zu nutzen. Der Innovationscampus kann als Leuchtturmprojekt überregional eine hohe Strahlkraft erzielen.

Beratungsverlauf:

 

Der Ausschussvorsitzende erläuterte den Inhalt des Beschlussvorschlages und benannte, was und in welcher Höhe nun bei diesem Projekt von der Stadt Lohne gefördert werden soll. Unter Bezugnahme auf die Ausschusssitzung im Februar, in der das Projekt ausführlich vorgestellt wurde, äußerten sich verschiedene Ausschussmitglieder positiv über den ausgearbeiteten Vorschlag für die Förderung.