Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 14

Beschlussempfehlung:

 

1.    Der Umsetzung des vorgestellten Konzeptes zur klimaneutralen Wärmeversorgung von städtischen Liegenschaften, entsprechend der Variante 2 der Machbarkeitsstudie (Einbeziehung von Liegenschaften des Landkreises Vechta), wird grundsätzlich zugestimmt.

 

2.    Die Verwaltung wird beauftragt, die entsprechenden Beratungs- und Planungsleistungen auszuschreiben und ein Betreibermodell zu erarbeiten. Das Ergebnis soll im Ausschuss für Umwelt, Bau und Stadtentwicklung vorgestellt werden.

 

3.    Die erforderlichen Haushaltsmittel sind im Nachtragshaushalt bereitzustellen.


Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßte der Vorsitzende Herrn Dipl.-Ing. Matthias Tietz vom Ing.-Büro MT Energielösungen und Herrn Dipl.-Wirt.-Ing. Bastian Hoffmann vom Ing.-Büro IngenieurNetzwerk Energie eG (iNeG).

 

Die Verwaltung erläuterte, dass entsprechend den Klimaschutzzielen und dem Maßnahmenprogramm des Klimaschutzkonzeptes der Stadt Lohne die Umstellung auf eine klimaneutrale Wärmeversorgung für den städtischen Gebäudebestand eine zentrale Aufgabe sei.

 

Aus diesem Grund wurde vom Verwaltungsausschuss am 18.01.2022 beschlossen, eine Machbarkeitsstudie für ein städtisches Nahwärmenetz durch das Ingenieurbüro Matthias Tietz Energielösungen durchführen zu lassen und von dem Büro IngenieurNetzwerk Energie eG (iNeG) auf Plausibilität zu überprüfen.

 

Die Machbarkeitsstudie von Matthias Tietz Energielösungen ergab, dass die Variante 2 aus ökonomischer sowie ökologischer Sicht aktuell am wirtschaftlichsten darstellbar ist. In dieser Variante werden städtische Liegenschaften und weitere Gebäude des Landkreises Vechta über ein Biomethan-BHKW mit Wärme versorgt. Es würde ein jährlicher Überschuss von 3.289 € erwirtschaftet werden können. Gleichzeitig könnte der CO2-Ausstoß um 1.593 t jährlich reduziert werden.

 

Die Überprüfung der iNeG unterstreicht grundsätzlich dieses Ergebnis. Die Wärmeversorgung der Liegenschaften der Stadt Lohne und des Landkreises durch ein Wärmenetz mit Biomethan-BHKW sei sehr lukrativ. Das Projekt sei wirtschaftlich interessant und die Stromerzeugung mittels Kraft-Wärme-Kopplung durch Biomethan als Brennstoff verringere den Kohlendioxidausstoß deutlich. Bei der Variante 2 werde mehr als das 6-fache der derzeitigen CO2-Emissionen eingespart.

 

In Gesprächen mit dem Landkreis Vechta hat dieser – vorbehaltlich der Zustimmung der politischen Gremien – seine grundsätzliche Bereitschaft zur Mitwirkung an dem Projekt erklärt.

 

Nach Absprache mit den beauftragten Ingenieurbüros sollte die technische Planung weiter vorangetrieben und parallel ein für das Projekt geeignetes Betreibermodell (Eigenbetrieb, Eigengesellschaft, Contracting etc.) erarbeitet werden.

 

Anhand einer Präsentation erläuterte Herr Tietz die drei Varianten der Machbarkeitsstudie (Variante 1. Anschluss von städt. Liegenschaften, Variante 2. Anschluss von städt. Liegenschaften und Gebäuden des Landkreises, Variante 3. zusätzlich zu Variante 2. Anschluss von Rathaus und Gertrudenschule). Dargestellt wurde, dass Variante 2. die wirtschaftlichste Lösung sei.

 

Herr Hoffmann erläuterte anhand einer Präsentation, dass die Machbarkeitsstudie wirtschaftlich nachvollziehbar und nach seiner Auffassung ebenfalls die Variante 2. die wirtschaftlichste Lösung sei.

 

 

In der Aussprache kritisierte ein Ausschussmitglied die Bevorzugung der Variante 2., da hier die wirtschaftlichen Gesichtspunkte in den Vordergrund gestellt würden. Nach seiner Auffassung sollte die Variante 3. favorisiert werden. Aus Gründen des Klimaschutzes sei es sinnvoller, möglichst viele Gebäude anzuschließen.

 

Herr Titz erläuterte dazu, dass aufgrund der Entfernung die Wärmeverluste sehr hoch seien. Ein Anschluss des Rathauses und der Gertrudenschule sei deshalb nicht sinnvoll.

 

Vom Ausschussmitglied wurde daraufhin angeregt, ein weiteres BHKW in der Nähe des Rathauses zu errichten.

 

Die Verwaltung führte dazu aus, dass das heute vorgestellte Wärmekonzept die erste Planung sei. Eine Erweiterung sei möglich, sollte jedoch in einer weiteren Planung erfolgen.

 

Ein weiteres Ausschussmitglied plädierte ebenfalls dafür, möglichst viele Gebäude anzuschließen und auch Privathaushalte mit einzubeziehen.

 

Die Verwaltung erläuterte dazu, dass aufgrund des Beschlusses im VA vom 18.01.2022 eine Machbarkeitsstudie für ein Wärmenetz zur klimaneutralen Wärmeversorgung von städtischen Gebäuden durchgeführt werden sollte. Die Versorgung von privaten Haushalten, bei der die Stadt Lohne dann als Energieversorger auftreten würde, sei grundsätzlich möglich, sollte jedoch in einem weiteren Schritt beraten werden.