Beschluss: zur Kenntnis genommen

Sachverhalt:

 

Der erforderliche Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren ist nicht „einfach am Schreibtisch“ festzustellen. Deshalb und im Blick darauf, dass ab dem 01. August 2013 für Kinder ab dem vollendeten 1. Lebensjahr ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz besteht, wurde eine Umfrage gestartet, um den Betreuungsbedarf für unter dreijährige Kinder genauer zu ermitteln.

Mitte August 2010 wurden 1.032 Frauen der Jahrgänge 1980 bis 1985 gebeten, anhand eines Fragebogens anonym Auskünfte zu den persönlichen Verhältnissen, zu vorhandenen Kindern und deren Betreuungssituation und zum Kinderwunsch und möglichen Betreuungsbedarf zu erteilen.

Von den Einwohnerinnen wurde eine ernsthafte Antwort auf die gewiss hypothetische Frage nach dem künftigen Betreuungsbedarf erbeten. Rund 30 % der Frauen haben geantwortet. Das Ergebnis der Umfrage wird in der Sitzung bekannt gegeben.

 

 

Das Ergebnis der Umfrage „Bedarf des Betreuungsangebotes für unter dreijährige Kinder“ wurde von Herrn Daniel Meyer, einem Studenten der Uni Vechta, der die Umfrage wesentlich bearbeitet und ausgewertet hat, vorgestellt. Zusammenfassend ist zu berichten:

Ø      Von 1.032 Befragten haben 312 Frauen (30,26 %) geantwortet. Die Teilnahmequote der einzelnen Jahrgänge entspricht in etwa der Geburtenquote.

Ø      54,75 % der Befragten sind ledig und 39,92 % sind verheiratet.

Ø      23,40 % der Teilnehmerinnen sind ohne Ehe-/Lebenspartner und 75,96 % mit.

Ø      Schulbildung der Teilnehmerinnen:
7,37 % Hauptschulabschluss, 42,31 % Realschulabschluss, 47,76 (Fach-)Abitur.

Ø      77 % der Teilnehmerinnen sind erwerbstätig. Die Nichterwerbstätigkeit wird von knapp 60 % der Frauen mit Elternzeit o.ä. begründet. Viele Frauen wollen allerdings nach dieser die Erwerbstätigkeit wieder aufnehmen.

Ø      60 % der Frauen wollen die Erwerbstätigkeit nach dem Bezug von Elterngeld bzw. nach dem Ende der Elternzeit (wieder) aufnehmen.

Ø      Rund 47 % der Frauen möchten (wieder) halbtags bzw. ganztags arbeiten.

Ø      40 % der Teilnehmerinnen (124 Frauen) sind bereits Mutter. Sie haben insgesamt 170 Kinder (im Durchschnitt somit 1,37 Kinder), von denen ca. 60 % unter drei Jahre alt sind.

Ø      Mehr als 50 % der Frauen waren bei der Geburt des ersten Kindes zwischen 26 und 29 Jahre alt.

Ø      Die durchschnittliche Zahl der Kinder ist bei Frauen mit Hauptschulabschluss höher als bei Frauen mit Realschulabschluss oder (Fach-)Abitur.

Ø      84 % der Teilnehmerinnen haben noch einen Kinderwunsch. Dies gilt im Wesentlichen für Frauen mit einem Kind, aber in einigen Fällen auch für Frauen mit zwei oder drei Kindern.

Ø      Von kinderlosen Frauen wurde sehr oft angegeben, dass sie sich zwei oder drei Kinder wünschen.

Ø      Rund zwei Drittel der Frauen mit Kinderwunsch geben an, dass sie nach dem Mutterschutz (ca. 16 %) bzw. dem Bezug von Elterngeld (52 %) ihr Kind durch Dritte betreuen lassen wollen.

Ø      Die Betreuung durch Dritte (Tagesmütter, Krippe, Kindergarten) wird offensichtlich zunehmen (s. Anlage).

Es soll noch geklärt werden, wie das Ergebnis der Umfrage verlässlich auf die in Lohne gemeldeten Einwohnerinnen bezogen werden kann. Im Übrigen erscheint es empfehlenswert, mit einigem zeitlichen Abstand eine ähnliche Umfrage zu wiederholen.