Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 10, Enthaltungen: 1

Beschlussvorschlag:

 

Das Konzept des „Außerschulischen Lernortes“ auf der Hofanlage Göttke-Krogmann, Kroge, ist förderwürdig.


Auf dem Hofgelände Göttke–Krogmann, Diepholzer Straße 21, Kroge, beabsichtigt der Eigentümer Jürgen Göttke–Krogmann den Umbau und die Umnutzung eines Wirtschaftsgebäudes zu einem „Außerschulischen Lernort“.

 

Die Nutzung des Gebäudes und der Hofanlage steht nach Angaben des Eigentümers allen gemeinnützig tätigen Verbänden und Vereinen der Region für Veranstaltungen zur Bildung und Information im ländlichen Raum offen. Das Projekt soll in regionale und überregionale Netzwerke (z. B. Uni Vechta, Akademie Stapelfeld, Kreislandvolkverband) zur Umweltbildung eingebunden werden. Es bietet im Zusammenhang mit der Hofanlage ein authentisches Umfeld zur Auseinandersetzung mit dem Themenkreis der Kulturlandschaft Nordwestdeutschlands und wird vom Investor auch als Beitrag für Aktivitäten des ländlichen Tourismus (Boxenstopp-Route) gesehen.

 

Der Investitionsbedarf für das Gebäude (Erdgeschoss, Außenfassade, Dach, Außenanlage) beträgt nach einer Kostenberechnung eines Architektur- und Ing.-Büros netto 219.830,00 Euro. Einrichtungskosten für ein „grünes Klassenzimmer“ werden von einem Kooperationspartner übernommen. Der zusätzlich vorgesehene Ausbau des Dachgeschosses (Übernachtungsmöglichkeit für Radwanderer) ist in diesen Kosten nicht enthalten.

 

Da die Investitionen nach Ansicht des Eigentümers vorrangig gemeinnützigen Zwecken der Bildungsarbeit dienen, wurden Förderanträge bei verschiedenen Stellen (GLL, Landkreis, Stiftungen) gestellt. Bei der Stadt Lohne wurde ein Zuschuss in Höhe von 30.000,00 Euro beantragt. Der Landkreis Vechta sieht durch vorhandene außerschulische Lernorte in Telbrake und Fladderlohausen den Bedarf für den Landkreis Vechta abgedeckt und hat eine Förderung abgelehnt. Für einen Zuschuss der GLL ist eine gleich hohe Förderung von anderer öffentlicher Stelle (Stadt, Bürgerstiftung) Voraussetzung.

 

Verwaltungsseitig lässt sich der einmalige Einsatz städtischer Mittel mit der Verbreiterung des Bildungsangebotes und einer Attraktivitätssteigerung der Ortschaft Kroge begründen. Der Zuschuss könnte 10 % der Baukosten, maximal jedoch 20.000,00 Euro betragen.

 

Die Sitzung wurde einstimmig mit 11 Jastimmen unterbrochen, um Herrn Göttke-Krogmann Gelegenheit zu geben, sein Projekt vorzustellen.

 

Herr Göttke-Krogmann erläuterte sein Vorhaben anhand einer Power-Point-Präsentation. Dabei wies er darauf hin, dass er eine Zukunft für den Hof sucht, die nicht im Vollerwerb liegt. Da er selber beruflich aus dem Bereich der Kulturlandschaftspflege mit dem Schwerpunkt Naturschutz komme, wolle er einen Beitrag für das, was die Region geprägt hat, entwickeln. Herr Göttke-Krogmann wies darauf hin, dass sich Nachweise über den Hof bis in das Jahr 1498 ermitteln lassen und der Hof museale Strukturen aufweise. Er erläuterte die vorgesehene Organisation und Vermarktung des außerschulischen Lernortes und gab zu bedenken, dass das Projekt auch ein Werbefaktor für Lohne sein könne.

 

Auf Anfrage bestätigte er, dass Schulen aller Schulstufen Interesse angemeldet haben. Gedacht ist an die Kooperation mit einem Trägerverein, der die Termine der Schulen und Bildungseinrichtungen koordiniert, möglicherweise außerdem an eine touristische Nutzung in Kooperation mit der TI Nord. Darüber hinaus könne der Bereich auch Kinder- und Jugendgruppen zur Verfügung gestellt werden. Ein ähnliches Angebot hat es früher schon einmal auf der Hofstelle gegeben. Interesse angemeldet hat auch beispielsweise die Akademie Stapelfeld, die den außerschulischen Lernort in ihr Programmangebot aufnehmen möchte. Auf die Frage nach einer Vergünstigung für Lohner Schulen, wenn das Projekt von der Stadt Lohne gefördert wird, erwiderte Herr Göttke-Krogmann, dass so etwas denkbar sei. Der Ausschussvorsitzende dankte Herrn Göttke-Krogmann für seine Erläuterungen.

 

Anschließend wurde die Sitzung fortgesetzt. Bürgermeister Niesel wies darauf hin, dass der Schulausschuss die grundsätzliche Förderwürdigkeit unabhängig von einem konkreten Förderbetrag beurteilt.