Beschluss:
Das Lohner
Stadtfest soll mit einem hochkarätigen Straßentheater-Festival langfristig
professionell ergänzt werden, damit eine große Innenstadtfläche an zwei Tagen
attraktiv bespielt werden kann und sich Handel, Vereine, Gastronomie und Stadt
mit diesem Veranstaltungs-Wochenende in der Region und darüber hinaus einen
Namen machen. Außerdem soll das Bühnen-Programm der „Local Heroes“ ggf. mit
Kooperationen am Samstagabend möglichst auch junge Menschen ansprechen.
Die entsprechenden Mittel für die Budgeterhöhung i. H. v. 30.000 € sind bereitzustellen
Sachverhalt:
Nach einem
Corona-bedingt abgesagten Stadtfest in 2020 und einem erheblich reduzierten
Programm in 2021 konnte am zweiten September-Wochenende 2022 erstmals wieder
ein Stadtfest ohne Einschränkungen stattfinden. Aufgrund einer Förderung aus
dem niedersächsischen Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!“ in Höhe von
41.400 Euro (zzgl. 10%-igem Eigenanteil in Höhe von 4.600 Euro) konnte das
Stadtmarketing das Stadtfest-Programm um das Straßentheater-Festival „Till the
Sky“ erweitern. Ziel war es, mit diesem Rahmenprogramm das Stadtfest auf volle
zwei Tage auszuweiten, Bürgerinnen und Bürger in ihre Innenstadt zurückzuholen
und so Wochenmarkt, Handel und Gastronomie zu beleben.
Im Rahmen der
Evaluation nach der Veranstaltung wurde in mehreren Sitzungen mit dem Stadtfestbeirat
(zusammengesetzt aus Stadtmarketing, HGV „Wir Lohner“, Wirte-Vereinigung und
musikalische Beratung) folgendes festgehalten:
·
Das
Straßentheater-Festival war qualitativ herausragend, die Resonanz auf das
Programm von Gästen, Veranstaltern, Wirten, Kaufmannschaft durchweg positiv.
Die Zusammenarbeit mit der künstlerischen Leitung von „Paulsen & Consorten“
verlief reibungslos und sehr professionell. Mit dem Straßentheater kann eine
große Innenstadtfläche an zwei Tagen attraktiv für die gesamte Bevölkerung
(Zielgruppe von jung bis alt) bespielt werden. Gewünscht wird daher von Seiten
des Stadtfestbeirates, dass ein Straßentheater-Festival dieser Qualität
dauerhaft etabliert wird und sich das Stadtfest damit ein
Alleinstellungsmerkmal in der Region erarbeitet.
·
Die
Bewerbung des Programms muss bei einer Neuauflage verbessert werden. Dies
betrifft vor allem die späte Auslage des Programmflyers erst am
Veranstaltungstag. Grund hierfür war, dass eine politische Entscheidung über
den Förderantrag und damit die Buchung des Straßentheaters erst Anfang Juli
2022 stattfinden konnte.
·
Der
Samstagvormittag soll zukünftig nicht in das Stadtfest-Programm einbezogen
werden. Die Resonanz war sehr gering. Rückmeldungen aus der Händlerschaft,
beteiligten Vereinen wie Kundschaft zeigten, dass die Bürgerinnen und Bürger
der Stadt den Samstagmorgen für Erledigungen, Gartenarbeit und andere
Tätigkeiten nutzen und daher ein Programmangebot am Samstagmorgen nicht
angenommen wird.
·
Das
Stadtfest soll künftig am Samstagmittag starten. Voraussetzung ist ein
ansprechendes Rahmenprogramm. Die Kaufmannschaft hat für diesen Fall erweiterte
Öffnungszeiten bis in den Abend zugesagt.
Das Stadtfest 2022 hat gezeigt, dass zum Nachmittag mehr Bürgerinnen und Bürger
in die Innenstadt kamen. Der Stadtfestbeirat sieht hier aber noch erhebliches
Potenzial bei der Besucherfrequenz. Hierfür ist nicht nur eine frühzeitige
Werbung, sondern auch ein sehr attraktives Rahmenprogramm erforderlich. Das
hochprofessionelle Straßentheater-Festival erfüllt diesen Anspruch und bietet
die Chance, überregionale Aufmerksamkeit zu erzielen. Begleitet werden soll es
wie 2022 durch eine ausgeweitete Straße der Vereine, die sich über zwei Tage
erstrecken soll.
·
Der
Samstagabend war schlecht besucht. Er hat über die vergangenen Jahre an
Anziehungskraft verloren. In 2022 kamen noch das geänderte Besucherverhalten
durch Corona (Menschen gehen zu weniger Veranstaltungen, wählen diese
kritischer und gezielter aus, entscheiden sich oft spontan), aber auch verschiedene
starke Konkurrenzveranstaltungen wie das Heimspiel BWL 1. Herren Fußball oder eine
Schützen-Jubiläums-Kompanie-Versammlung hinzu.
Außerdem erfolgten zahlreiche kurzfristige Band-Absagen bei der Local
Heroes-Bühne aufgrund von Erkrankungen und damit einhergehend nicht mehr
aufeinander abgestimmte Musikkonzepte an den beiden Bühnen. Ziel muss es sein,
das Stadtfest am Samstagabend gemeinsam mit den Wirten wieder zur
Nummer-1-Veranstaltung für die Lohnerinnen und Lohner zu machen.
Der Stadtfestbeirat möchte mit einem geänderten Bühnenprogramm reagieren:
Künftig soll auf der Bühne vor dem Alten Rathaus zusätzlich zu den Local Heroes
(3 Bands von 19-22 Uhr) auch eine Kooperation mit den Stadtstreichern erfolgen.
Sie würden von 22 bis 1 Uhr DJ-Musik machen und damit eine weitere Zielgruppe
ansprechen. Auf dem Marktplatz vor dem Haus Uptmoor soll für den Samstagabend
eine mobile Bühne aufgebaut werden. Als Musikprogramm angedacht ist von 19 bis
1 Uhr eine lokale Top-40-Band, evtl. plus halbstündigem namhaften Act. Am
Sonntag wird der Platz für die Außenbestuhlung des Restaurants Adriatik,
Straßentheater-Festival bzw. andere Programmpunkte benötigt.
·
Der
Sonntag war wie gewohnt sehr stark frequentiert. Das Programm soll in ähnlicher
Form fortgeführt werden.
Für eine erneute
Verpflichtung des Straßentheater-Festivals stehen in 2023 keine Fördermittel
zur Verfügung. Kosten können eventuell etwas verringert werden beim Druck des
Programm-Flyers und bei Reduzierung um ein bis zwei Spielflächen. Da die Entwicklung
von allgemeinen Kostensteigerungen jedoch nicht abzusehen ist, müsste dennoch
mit Gesamtkosten für das zweitägige Programm von 45.000 Euro kalkuliert werden.
In diesem Betrag sind alle Kosten für Künstlergagen, Verpflichtung der Künstler
inkl. Vertragserstellung und Abrechnungen, Aufwendungen für Hotel und Reisen,
Abgaben an die Künstlersozialkasse, Personal für Logistik und Umsetzung der
Veranstaltung vor Ort, Bauzaunplanen und Programm-Aufsteller enthalten.
Den Kosten für das
Straßentheater-Programm stehen Kosteneinsparungen für bisherige verschiedene
Einzelbuchungen nur für den Stadtfest-Sonntag in Höhe von ca. 17.500 Euro
(Kinderprogramm, Walking Acts, Straßenmusiken, Gondel-Kran und erforderliche
Technik) entgegen. In dieser Summe sind auch Einsparungen bei den Zelten der
Straße der Vereine enthalten: Durch deren Ausweitung im vergangenen Jahr auf
zwei Tage werden insgesamt weniger Zelte benötigt, die aber besser ausgenutzt
werden, nämlich Samstag und Sonntag.
Eine Umgestaltung
des Stadtfest-Programms wie vorab beschrieben erfordert eine Erhöhung des
Kostenträgers 5730301 (Stadtfest / Weihnachts-Aktionen) von derzeit 120.000
Euro auf 150.000 Euro. In dieser Erhöhung eingeplant sind bereits allgemeine
Kostensteigerungen für sämtliche Stadtfest-Ausgaben.
Beratungsverlauf:
Nach Vorstellung des Sachverhalts und der Ergebnisse der Vorberatung durch den Ausschussvorsitzenden Willenborg gibt es zum Beratungsgegenstand keine Wortbeiträge.