Sitzung: 10.10.2023 Ausschuss für Umwelt, Bau und Stadtentwicklung
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 61/032/2023
Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßte der
Vorsitzende Herrn Ramsauer vom Planungsbüro NWP aus Oldenburg.
Die Verwaltung erläuterte, dass mit
Beschluss des Verwaltungsausschusses am 15.02.2022 die Ermittlung möglicher
Konzentrationszonen für Windenergieanlagen und deren Darstellung im
Flächennutzungsplan beschlossen wurde. Im Juli dieses Jahres wurde das Gesetz
zur Erhöhung und Beschleunigung des Ausbaus von Windenergieanlagen beschlossen,
welches die Windenergieplanung deutlich verändert. Um eine Ausschlusswirkung
für Windenergieanlagen außerhalb ausgewiesener Konzentrationsflächen zu
erreichen, müssen nun die auf Landkreisebene vorgegebenen Flächenziele erreicht
werden. Die abschließenden Werte wurden bislang noch nicht gesetzlich
festgelegt, am Gesetzentwurf wird auf Landesebene gearbeitet.
Nach Absprache mit dem Landkreis Vechta ist
nach heutigem Stand vorgesehen, dass die Kommunen des Landkreises
Konzentrationsflächenplanungen durchführen und die ermittelten Potenzialflächen
in ihren Flächennutzungsplänen darstellen, welche anschließend in das Regionale
Raumordnungsprogramm (Sachlicher Teilplan Windenergie) des Landkreises Vechta aufgenommen
werden.
Dementsprechend hat das von der Stadt
beauftragte Büro NWP Planungsgesellschaft aus Oldenburg die der Errichtung von
Windenergieanlagen entgegenstehenden Faktoren zusammengestellt, um die
möglichen Potentialflächen zu ermitteln.
Anhand einer Präsentation erläuterte Herr
Ramsauer die Potenzialflächenanalyse für Windenergie im Bereich der Stadt Lohne
und betonte, dass es sich um eine vorläufige Ermittlung der möglichen
Potenzialflächen handele. Diese Flächen seien nunmehr genauer zu untersuchen.
Zusammenfassend erläuterte Herr Ramsauer, dass es sich vorwiegend um kleinere
Flächen handele. Lediglich im Bereich Brägeler Moor und in Kroge seien
potenzielle größere Flächen vorhanden. Die Fläche im Brägeler Moor befinde sich
jedoch im Bereich des „Vorranggebietes Biotopverbund“ und die Fläche in Kroge
grenze unmittelbar an ein „Natura 2000-Gebiet“.
Beratungsverlauf:
Auf entsprechende Anfrage erläuterte Herr
Ramsauer, dass gutachterlich untersucht werden könne, ob eine Ausweisung für
Windenergie auf der Fläche in Kroge dem „Natura 2000-Gebiet“ entgegenstehen
würde, wobei die Hürden sehr hoch seien. Zur Fläche in Brägel führte Herr
Ramsauer aus, dass dort mehr Spielraum bestehen würde.
Herr Ramsauer erläuterte, dass nach jetzigem
Sachstand 1,56 % der Fläche des Landkreises für Windenergieanlagen ausgewiesen
werden müssen. Wenn diese Verpflichtung vom Landkreis Vechta bis Ende 2027
nicht erreicht werde, können Windenergieanlagen nur noch ausgeschlossen werden,
wenn diese innerhalb einer harten Tabuzone errichtet werden sollen. Eine
Steuerung durch Bauleitplanung sei dann nicht mehr möglich.
Bürgermeisterin Dr. Voet führte aus, dass die Voraussetzungen für die Errichtung von Windenergieanlagen in den einzelnen Kommunen des Landkreises unterschiedlich seien. In anderen Kommunen bestehe z. T. deutlich mehr Potenzial als in Lohne. Das landkreisweite Ziel von 1,56 % Fläche für Windenergieanlagen sollte im Zusammenwirken aller Akteure unbedingt erreicht werden, da bei Nichterreichen dieses Zieles Windenergieanlagen privilegiert seien und somit eine Steuerung kaum noch möglich sei.