Sitzung: 27.02.2024 Ausschuss für Umwelt, Bau und Stadtentwicklung
Beschluss: zur Kenntnis genommen
Vorlage: 6/001/2024
Vor Eintritt in die Beratung zu diesem Tagesordnungspunkt wurde von einem Ausschussmitglied der Antrag zur Geschäftsordnung gestellt, angesichts der fortgeschrittenen Zeit und der noch umfangreichen Tagesordnung darüber abzustimmen, welche Tagesordnungspunkte heute noch beraten werden sollen. Die übrigen Tagesordnungspunkte sollten in der nächsten Sitzung beraten werden.
Verschiedene Ausschussmitglieder vertraten dagegen die Auffassung, die heutige Tagesordnung abzuarbeiten.
Der Vorsitzende ließ daraufhin darüber abstimmen, ob die Sitzung vorzeitig beendet werden soll.
Mehrheitlich abgelehnt
Ja-Stimmen: 5, Nein-Stimmen: 7
Die Verwaltung erläuterte, dass das
Klimaschutzmanagement die Aufgabe habe, die beschlossenen Maßnahmen und
Prozesse aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept sowie weitere geplante
Klimaschutzaspekte in die Umsetzung zu bringen und sie in die bestehende
Verwaltung zu integrieren. Dies erfolgt im Rahmen des Förderprojektes
„Anschlussvorhaben Klimaschutzmanagement zur Umsetzung des Integrierten
Klimaschutzkonzeptes für die Stadt Lohne“ der Nationalen Klimaschutz Initiative
mit der Laufzeit vom 01.03.2022 bis zum 29.02.2025 (Vorlage 6/012/2021).
Ab dem 31.12.2023 sind die Kommunen in Niedersachsen verpflichtet, Berichte über den Energieverbrauch ihrer kommunalen Liegenschaften zu erstellen und zu veröffentlichen. Die Grundlage hierfür bildet das „Niedersächsische Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes und zur Minderung der Folgen des Klimawandels“ (Niedersächsisches Klimagesetz — NKlimaG). Der Energiebericht mit Verbrauchsdaten aus dem Jahr 2022 ist auf der Website der Stadt Lohne unter dem Reiter „Unsere Stadt/Klimaschutz“ veröffentlicht und wird jährlich aktualisiert. Die Erkenntnisse aus dem Energiebericht dienen als Grundlage für das interne Energiemanagement.
Die Ergebnisse des Klimaschutzcontrollings und die Fortschritte bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und Klimaschutzaspekten wurden auszugsweise vorgestellt und erläutert.
1.1 Verstetigung des Klimaschutzmanagements und -controllings
inklusive Einbindung des Klimaschutzes in bestehende Verwaltungsaufgaben
Teilaufgabe des Klimaschutzcontrollings ist die Fortschreibung der
gesamtstädtischen Entwicklung der Energieverbräuche sowie die Entwicklung der
Treibhausgas-Emissionen. Dies erfolgt methodisch mit dem Klimaschutz-Planer
[BISKO-Standard]. Der folgende Trend für das Jahr 2021 im Vergleich zum
Basisjahr 2018 sind zu erkennen: Über alle Sektoren sinkt der Energieverbrauch
um 4 Prozent. Bei den gesamtstädtischen THG-Emissionen beträgt der
berechnete Rückgang 11 Prozent. Angesichts einer wachsenden Bevölkerung ist
diese Entwicklung ein Trend in die richtige Richtung.
1.4 Systematischer
Einstieg in kommunale Wärmeplanung/ Nahwärmeplanung
Die Kommunalen Wärmeplanung Lohne startete im November 2023 mit einer
Datenerhebungsphase. Bis Februar 2024 wurden beispielsweise Angaben aus dem
digitalen Kehrbuch sowie Daten zu vorhandenen Abwärmemengen bei lokalen
Unternehmen erhoben. Im nächsten Schritt folgt die Ermittlung lokal verfügbarer
Potenziale erneuerbarer Strom- und Wärmequellen, Abwärmepotenziale sowie
Potenziale zur Senkung des Wärmebedarfs. In einer dritten Phase geht es weiter
mit der Festlegung möglicher Wärmenetz-Eignungsgebiete. Ergebnisse sind Ende
2024 zu erwarten.
3.1. Kommunales
Energiemanagement
Der Energiebericht 2022 der Stadt Lohne ist seit November 2023 auf der
Homepage der Stadt unter der Rubrik „Unsere Stadt/Klimaschutz/Wichtige
Dokumente“ veröffentlicht. Zur Auswertung des Energie- und Ressourcenverbrauchs
sowie zur Berichtserstellung kommt seit Oktober 2021 das webbasierte Tool INM Management zum Einsatz. Der
Energiebericht ist das Kernelement des kommunalen Energiemanagements. In dem
Bericht wird erfasst wie viel Energie öffentliche Gebäude, die Straßenbeleuchtung
und alle weiteren Liegenschaften verbrauchen und welche Kosten dabei entstehen.
Er gibt einen Überblick über den energetischen Zustand der Liegenschaften. In
§17 des NKlimaG werden niedersächsische Kommunen zur regelmäßigen Erstellung
und Veröffentlichung eines kommunalen Energieberichtes (erstmals bis zum
31.12.2023) verpflichtet.
4.2 Erneuerbare Energien
auf eigenen Liegenschaften (Klimaschutz-Sofortprogramm)
Aktuell hat der PV-Ausbau auf städtischen Liegenschaften seit dem
Beschluss zum Klimaschutz-Sofortprogramm (Vorlage 6/003/2022/1) die folgenden
Fortschritte zu verzeichnen: Bis Ende 2023 waren auf sieben städtischen Dächern
PV-Anlagen mit einer Leistung von 278 KWp und ein Stromspeicher (19,5 kWh)
errichtet. Bis Ende 2024 werden auf weiteren 6 Dächern PV-Anlagen mit einer
Gesamt-Leistung von 189 KWp und zwei 19,5 kWh Stromspeicher in Betrieb
genommen. In Planung sind für 2025 PV-Anlagen auf zwei weiteren Dächern mit
einer Leistung von 173 KWp. In Summe werden es 13 Dächer mit einer installierten
Leistung von 640 kWp und drei Speicher sein. Insgesamt entsprechen die
Investitionskosten mehr als 1,4 Mio. EURO (ohne die beiden ältesten Anlagen,
die vor 2011 als Pachtmodell umgesetzt wurden).
Beratungsverlauf:
Die Verwaltung erläuterte auf entsprechende Anfrage, dass der Bericht
bereits Ende letzten Jahres, wie es gesetzlich vorgeschrieben sei, auf der
Homepage der Stadt Lohne veröffentlicht war und von jedermann eingesehen werden
konnte. Die Vorstellung in der heutigen Sitzung erfolge aufgrund des seiner
Zeit gefassten Beschlusses, den Ausschuss regelmäßig zu dem Thema zu
informieren. Der Bericht diene auch als Daten-/Arbeitsgrundlage z. B. für die
Hausmeister der jeweiligen Liegenschaften.