Beschluss: mehrheitlich abgelehnt

Abstimmung: Ja: 1, Nein: 13, Enthaltungen: 0

Beschlussvorschlag:

 

Dem Antrag der UBG-Fraktion zur Erstellung einer Machbarkeitsstudien zum Thema Sharing-Mobility durch ein Planungsbüro wird zugestimmt.

 


Von der Verwaltung wurde erläutert, dass von der UBG-Fraktion mit dem Schreiben vom 31.10.2022 beantragt wurde, dass die Stadt Lohne eine Machbarkeitsstudie zur Umsetzung von Sharing-Mobility durch ein Planungsbüro erstellen lässt. Der Antrag ist dem Protokoll als Anlage beigefügt. Eine Entscheidung über den Antrag wurde damals zurückgestellt, um Gesprächsergebnisse zwischen der Verwaltung und einem Autohändler abzuwarten (Vorlage 6/007/2022/1).

 

Es wurde folgendes Gesprächsergebnis zwischen der Verwaltung und einem interessierten Autohändler erzielt: Die Schaffung eines Car-Sharing-Angebotes in der Stadt wird als mögliche Option eingestuft. Aktuell gibt es aber noch keine konkreten Planungen. Es wurde vereinbart, zu diesem Thema im Austausch zu bleiben.

 

Verwaltungsseitig liegen erste Erfahrungen mit dem Verleih des Lastenrades vor, das angeschafft wurde, um das Thema Sharing-Mobility der UBG-Fraktion in der Praxis zu erproben (Vorlage 6/003/2023). Mit dem Angebot sollen möglichst viele Personen die Möglichkeit zum Testen erhalten (Beschluss des Rates zur „Verminderung von Verkehrsemissionen“ (Vorlage 6/012/2021).

 

In 2023 wurde das Lastenrad für sechs Monate von der Siedlergemeinschaft Voßberg e. V. betreut. In diesem Zeitraum wurde das Lastenrad 256 km gefahren. Über das Ausleih-Angebot wurde auf der Webseite der Siedlergemeinschaft (https://www.youtube.com/watch?v=Ib1PDbJiLFw) sowie im regelmäßig erscheinenden Newsletter und in der örtlichen Presse informiert. Als Fazit kann man festhalten: Das Angebot alleine hat wenig Nachfrage erzeugt. Diese Testphase lässt vermuten, dass die Mehrheit der Einfamilienhaushalte im Besitz eines normalen Fahrrades oder eines E-Bikes sind und ein Lastenrad wenig zusätzliche Anreize bietet. Ab April 2024 wird die Feuerwehr Lohne das Lastenrad als Sharing-Angebot erproben.

 

Zu dem abgelehnten Antrag „Erhebung des Modal-Split“ der Gruppe SPD–Bündnis 90/Die Grünen gemäß § 56 NKomVG vom 26.07.2023 (Vorlage: 6/011/2023/1) kann verwaltungsseitig mitgeteilt werden, dass der Landkreis Vechta eine solche Untersuchung im gesamten Kreisgebiet umsetzen wird. Somit wird die Stadt Lohne ohne eigene Datenerhebung die Möglichkeit zur Erfolgskontrolle der Mobilitätswende vor Ort erhalten.

 

Von der Verwaltung wurden aktuelle Erkenntnisse aus der Region zur Machbarkeit von Sharing Angeboten erläutert.

 

In der OV (26.03.2024) wurde vom Autohaus Südbeck als einzigem Carsharing-Anbieter im Oldenburger-Münsterland berichtet. Im Bericht wurde das Carsharing-Angebot auch anderen Kommunen angeboten. Bisher ist der Aufbau eines Angebots für den gesamten Landkreis Cloppenburg angedacht.

Die Ergebnisse einer Car-Sharing-Analyse für einen Mobilitätsdienstleister in Cloppenburg baut auf dem folgenden Grundkonzept und Erfahrungen auf:

 

Im ländlichen Raum sind für Car-Sharing-Dienstleister sogenannte „Ankerkunden“ von elementarer Bedeutung. Das sind beispielsweise Unternehmen oder Verwaltungen, die für eine gewisse Grundauslastung der PKWs sorgen. Ein Sharing-Angebot ausschließlich über Privatpersonen als primäre Kunden funktioniert in ländlichen Räumen nicht, weil sich die Nachfrage zu langsam entwickelt und hohe Verluste in der Anlaufphase entstehen. Vor allem sind aber die Routinen der Menschen/Autofahrer zu fest gefügt, um schnelle Veränderungen zu ermöglichen.

In der Stadt Oldenburg konnten Carsharing-Dienstleiter seit 2016 eine finanzielle Förderung beantragen.

 

 

Beratungsverlauf:

 

Von einem Ausschussmitglied wurde erläutert, dass ein derartiges Angebot in größeren Städten, auch aufgrund des vorhandenen öffentlichen Personennahverkehrs, machbar sei. Im ländlichen Raum wie in Lohne sei das nicht der Fall.

 

Ein Sprecher der UBG-Fraktion erläuterte, dass der Antrag darauf abziele, eine Machbarkeitsstudie zu erstellen und auch kleine Schritte zu einer Verbesserung führen würden.

 

Verschiedene Ausschussmitglieder vertraten ebenfalls die Auffassung, dass die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie für Lohne, auch aufgrund der in Cloppenburg gemachten Erfahrungen, nicht sinnvoll sei.

 

Wenn ein Unternehmer seinerseits ein Angebot schaffen wolle, stehe man dem positiv gegenüber, sehe den Aufbau dessen jedoch nichts als Aufgabe der Stadt an.