Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 9, Enthaltungen: 2

Beschlussvorschlag:

 

(Ratsmitglied Overmeyer hatte zwischenzeitlich die Sitzung verlassen.)

 

Die Notwendigkeit der Errichtung des gewünschten Funktionsanbaues wird gesehen. Die Art der Ausführung und die Frage der Finanzierung ist in den entsprechenden Fachausschüssen zu entscheiden.


Zu diesem Tagesordnungspunkt leitete der stellvertretende Vorsitzende die Sitzung, da der Vorsitzende zahlreiche Besucher, die wegen der Beratung der Waldbadangelegenheiten erschienen waren, verabschiedete.

 

 

 

Der Kunstverein „Die Wassermühle Lohne e. V.“ hat zur Verbesserung der Infrastruktur im Ausstellungsgebäude der Wassermühle Lohne den Bau von Funktionsräumen beantragt. Der 1982 gegründete Kunstverein führt in der Wassermühle regelmäßig Ausstellungen durch. Um die Ausstellungen sowie die damit verbundenen Ausstellungseröffnungen auf Dauer durchführen zu können, ist eine zeitgemäße Infrastruktur erforderlich.

 

In einem Funktionsbau könnten u.a. Toiletten und eine kleine Teeküche geschaffen werden.

 

Darüber hinaus ist eine Sanierung der Mühle, insbesondere des Mauerwerks, des Daches und des Wasserrades erforderlich.

 

Hierzu hat Herr Architekt Breidenbend einen Funktionsanbau geplant. Im Zuge dieser Maßnahme ist es dann erforderlich, den Außenbereich entsprechend anzupassen.

 

Die Sitzung wurde unterbrochen, um der Vorsitzenden des Kunstvereins „Die Wassermühle Lohne e. V.“, Frau Dr. Gertrud Landwehr, eine Erläuterung des Antrages zu ermöglichen. Frau Dr. Landwehr wies darauf hin, dass der Kunstverein im Jahr 2012 sein 30-jähriges Bestehen feiert, Besucher aus dem gesamten Landkreis zu Veranstaltungen in die Wassermühle kommen, und zwar ca. 120 Besucher zur Eröffnung einer Ausstellung und ca. 250 Besucher im weiteren Verlauf der Ausstellung. Der Kunstverein hat mittlerweile 220 Mitglieder. Eine Infrastruktur fehlt, insbesondere ein Lager für Handwerkszeug, Verpackungen und Stühle, eine Teeküche und Sanitärräume. Der Kunstverein möchte ein niveauvolles Kulturangebot unterbreiten, die Kulturarbeit in Lohne weiter in die Zukunft führen und erweitern um beispielsweise Lesungen, Empfänge, Konzerte oder Ähnliches. Frau Dr. Landwehr gab weiter zu bedenken, dass eine sanierte Wassermühle auch touristisch attraktiv sei.

 

Herr Architekt Breidenbend präsentierte seinen Entwurf. Mit diesem wollte er dem Anliegen des Kunstvereins gerecht werden, aber auch das eingetragene Baudenkmal Wassermühle unangetastet lassen. In einer Präsentation stellte er die Entwicklung des Mühlengebäudes dar und wies darauf hin, dass dieses stets auf der einen Seite im oberen Geschoss zugänglich war, während es auf der gegenüberliegenden Seite aufgrund des Gefälles der Landschaft durch das Untergeschoss erschlossen wurde. Sein Vorschlag für die Schaffung der benötigten Räume stellte einen Anbau dar, der lediglich in einem kleinen Bereich die Mühle tangiert und so einen unmittelbaren Zugang ermöglicht, im Übrigen aber die Mühle als Solitär bestehen lässt. Der Dachbereich des Anbaues könnte als Terrasse bzw. Freifläche vor der Mühle genutzt werden. Der Zugang ins Gebäude erfolgte über den unteren Mühlenhof. Vom Mühlenteich aus ist das Gebäude nicht wahrnehmbar. Erlebt wird es als Terrasse bzw. Freifläche vor dem Eingang in die Ausstellungsräume der Wassermühle. Im Zuge der Maßnahme wird der Mühlenbach verbreitert. Der Mühlenweg sollte attraktiver gestaltet und das Wasserrad saniert werden. Auf Anfrage teilte er mit, dass diese Planung die Zustimmung der Denkmalschutzbehörde habe.

 

In verschiedenen Wortmeldungen wurde der Vorschlag als funktional und die Wassermühle als historisches Baudenkmal minimal tangierend gelobt. Bürgermeister Niesel wies auf die starke Identifikation des Kunstvereins mit der Wassermühle hin, weswegen dieser seine Aktivitäten in der historischen Mühle behalten möchte. Er ergänzte, dass weiter zu überlegen sei, ob das Wasserrad wieder saniert und in Gang gesetzt werden soll und an welchen Stellen das Mühlengebäude sanierungsbedürftig ist. Als Eigentümerin des Gebäudes dürfe dieser Gesichtspunkt nicht außer Betracht bleiben. Denkbar sei jedoch auch, die Trägerschaft für die Wassermühle auf den Kunstverein zu übertragen, damit dieser Zuschüsse einwerben kann, die die Stadt als Eigentümerin nicht erhält. Denkbar wäre, dass der Kunstverein die Wassermühle für 20 oder 25 Jahre pachtet. Auf Anfrage wurde mitgeteilt, dass die Maßnahme im Jahr 2013 durchgeführt werden soll.