Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 15

Beschlussvorschlag:

 

Dem Antrag der Brüder-Grimm-Schule auf Umwandlung von der Vollen Halbtagsschule in eine Verlässliche Grundschule zum 01.08.2008 wird zugestimmt.


Die Brüder-Grimm-Schule wird seit dem Jahr 1992 als Volle Halbtagsschule mit verlängerten Anfangs- und Endzeiten geführt. Diese Organisationsform wurde seinerzeit beantragt, weil die Schule damit eine längere Betreuung der Schüler in der Schule anbieten konnte und in der Vollen Halbtagsschule eine verbesserte Versorgung mit Lehrerstunden gewährleistet wurde. Dieses pädagogisch wünschenswerte Modell wurde von der Landesregierung wegen der damit verbundenen Personalkosten nicht weiter forciert.

 

Im Zuge der Einführung der Verlässlichen Grundschule wurde die Unterrichtsversorgung der Vollen Halbtagsschule sukzessive zurückgefahren. Im Ergebnis hat sich die Unterrichtsversorgung für die Grundschulen in der Organisationsform der Verlässlichen Grundschulen verbessert, während sich die Vorteile für die Vollen Halbtagsschulen reduziert haben.

 

Auswirkungen auf die Unterrichtsversorgung der Brüder-Grimm- Schule haben außerdem die gesunkenen Schülerzahlen in der Weise, dass Lehrerstunden für den Förderunterricht von der Schülerzahl abhängen. Eine Vertretungsreserve für kurzzeitigen krankheitsbedingten Lehrerausfall gibt es in der Vollen Halbtagsschule nicht, ebenso wenig Lehrkräfte, die auf Abruf kurzfristig zur Verfügung stehen. Damit entsteht für die Brüder-Grimm-Schule bei kurzfristigem Lehrerausfall ein Engpass, der mit dem Stammpersonal nicht ausgeglichen werden kann. Dazu hat die Schule erklärt, dass sich oftmals genauso viele Lehrkräfte in der Schule aufhalten wie Klassen da sind. Bei plötzlicher Erkrankung eines Lehrers ist damit eine Klasse unversorgt, die dann auf andere aufgeteilt werden muss. Da die Schule einzügig ist, muss eine Verteilung der Schüler auf höhere oder niedrigere Jahrgänge vorgenommen werden. Bei Lehrerausfall in der 3. Klasse müsste diese beispielsweise aufgeteilt werden auf die Klassen 2 und 4, wobei man weder der Stammklasse noch der aufgeteilten Klasse gerecht werden kann. Bei der Verlässlichen Grundschule steht hierfür ein zusätzlicher Stundenpool mit kurzfristig abrufbaren Lehrkräften im Rahmen der Vertretungsreserve zur Verfügung.

 

Vor dem Hintergrund zurückgehender Schülerzahlen wird eine engere Zusammenarbeit mit der im gleichen Gebäude untergebrachten Franziskus-Schule überlegt. Beide Schulleitungen stehen diesem Gedanken positiv gegenüber. Gedacht ist an eine Zusammenarbeit bei Arbeitsgemeinschaften, im Förderunterricht, in Religion und Musik. Eine Kooperation ist jedoch besser zu organisieren, wenn beide Schulen die gleichen Strukturen haben. So stimmen derzeit die Pausen und Endzeiten der Schulen nur zum Teil überein, da die Volle Halbtagsschule einen längeren Zeitrahmen anbieten muss als die Verlässliche Grundschule.

 

Aus den genannten Gründen beantragt die Brüder-Grimm-Schule mit Schreiben vom 29.04.2008 die Umwandlung von der Vollen Halbtagsschule in eine Verlässliche Grundschule zum 01.08.2008. Der Schulvorstand und die Gesamtkonferenz haben sich in ihrer Sitzung am 22.04.2008 jeweils für diese Umwandlung ausgesprochen. Die Entscheidung hierüber trifft nach § 189 des Niedersächsischen Schulgesetzes der Schulträger.

 

Nach kurzer Aussprache stimmte der Schulausschuss im Interesse einer kontinuierlichen Unterrichtsversorgung dem Antrag der Schule zu.