Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 13

Beschlussvorschlag:

 

Der veränderten Planung und der Errichtung eines Krippenneubaus durch die Stadt Lohne für zwei weitere Krippengruppen in Trägerschaft des Vereins „Die kleinen Strolche e. V.“ wird zugestimmt. Die erforderlichen Mittel sind im Nachtragshaushalt 2008 bereitzustellen. Die höchstmöglichen Fördermittel sind zu beantragen.


Sachverhalt:

 

Bund, Länder und Kommunen haben sich darauf verständigt, bis zum Jahre 2013 für 35 % der unter dreijährigen Kinder (also für bundesweit 750.000 Kinder) ein Betreuungsangebot zur Verfügung zu stellen. Für die Stadt Lohne bedeutet dies unter Berücksichtigung der Verteilung von 70 % auf Krippen- und 30 % auf Tagespflegeplätze, dass auf Basis der bisherigen Zahlen bis zum Jahre 2013 ca. 142 neue Krippenplätze für unter Dreijährige geschaffen werden müssen, wenn ein entsprechender Bedarf gegeben ist.

 

Die Kinderkrippe „Die kleinen Strolche e. V.“ bietet bereits seit Anfang 2007 an der Bakumer Straße eine Krippe für 15 Kinder bis zur Vollendung des 3. Lebensjahres an.

Nach Beratung im Jugendausschuss und durch entsprechende Beschlussfassung im Verwaltungsausschuss vom 23.04.2008 ist entschieden worden, kurzfristig acht weitere Krippenplätze in dem vorhandenen Gebäude in Trägerschaft der „Kleinen Strolche e. V.“ einzurichten. Gleichzeitig wurde grundsätzlich einer Erweiterung der Kinderkrippe um eine Gruppe (15 Kinder) zugestimmt. Die zusätzliche Gruppe kann aufgrund der Raumsituation in dem bestehenden Gebäude jedoch nicht mehr untergebracht werden. Es ist daher die Errichtung eines neuen Krippengebäudes erforderlich.

 

Aus langfristigen Erwägungen erscheint es sinnvoll, dass die Stadt Lohne das neue Krippengebäude an der Bakumer Straße neben der bestehenden Krippe auf dem stadteigenen Flurstück 65/29 selbst errichtet und das Gebäude anschließend dem Träger „Die kleinen Strolche e. V.“ im Rahmen einer Nutzungs- und Betriebsvereinbarung zur Verfügung stellt.

 

Die vorläufigen Planungen und Kostenberechnungen haben ergeben, dass bei der Errichtung eines Krippenneubaus mit nur einem Gruppenraum für 15 Kinder mit Baukosten von etwa 350.000 EUR (also 23.333 EUR pro Platz) zu rechnen ist. Bei der Errichtung von gleich zwei Gruppenräumen für insgesamt 30 Kinder ist mit zusätzlichen Kosten in Höhe von etwa 90.000 EUR zu rechnen, mit der Folge, dass ein Krippenplatz 14.666 EUR kosten würde.

 

Der Krippenneubau wird gemäß der „Richtlinie Investition Kinderbetreuung“ mit 14.500 EUR pro geschaffenem Platz (einschließlich Einrichtung) gefördert werden, so dass bei 30 neuen Krippenplätzen mit Fördermitteln des Bundes bzw. des Landes in Höhe von 435.000 EUR (maximal jedoch 95 % der Gesamtausgaben) zu rechnen ist. Für das Bauvorhaben müssten demzufolge die (noch in der politischen Diskussion befindlichen) Zuwendungen des Landkreises nicht in Anspruch genommen werden. Diese stünden dann noch für andere Bauvorhaben zur Verfügung.

 

Aus wirtschaftlichen Gründen ist daher der Bau eines Krippengebäudes für zwei Gruppen sinnvoll. Auf diese Weise kann die selbst gesetzte Investitionsobergrenze von 250.000 EUR Baukosten pro neu geschaffener Krippengruppe eingehalten und der kommunale Finanzierungsanteil gering gehalten werden.

 

Angesichts der bisherigen Wohnbauentwicklung im Norden und Westen der Stadt Lohne und der geplanten Entwicklung weiterer Baugebiete in diesem Bereich ist auch die Einrichtung zweier weiterer Krippengruppen in Trägerschaft der „Kleinen Strolche“ an diesem Standort sinnvoll, zumal nach den bisherigen Zahlen ohnehin weitere Krippengruppen im gesamten Stadtgebiet geschaffen werden müssen. Mit dann drei Krippengruppen ist dem Bedarf im Bereich Voßberg langfristig Rechnung getragen.

 

 

 

Beratungsverlauf:

 

Im Laufe der Beratung wurde nachgefragt, ob eine Belegung der Plätze vor- und nachmittags möglich sei und ob sich die Zahl der zu schaffenden Plätze aus 2 oder 3 Jahrgängen berechne. Die Verwaltung führte aus, dass eine doppelte Belegung der Plätze theoretisch möglich sei, Plätze aber vorrangig vormittags bzw. auch bis über Mittag nachgefragt würden; und dass auch bei einer Doppelbelegung keine Fördermittel verloren gingen.

Der Bürgermeister wies bezüglich der Zahlen und der zu schaffenden Betreuungsplätze darauf hin, dass zur Finanzierung zunächst die Bundes- und Landesmittel ausgeschöpft werden sollen und dass parallel die Ausbildung von Kindertagespflegepersonen weitergehe.

Herr Gerdesmeyer stellte daraufhin die konkreten Planungen der Architekten vor.

Ein Ratsherr gab die Anregung, gegebenenfalls eine fußläufige Anbindung der Einrichtung an den Biberweg zu schaffen, da die An- und Abfahrtssituation über die Bakumer Straße derzeit schon problematisch sei.

Der Bürgermeister erklärte, dass die komplette Bausumme im Nachtragshaushalt zunächst bereit zu stellen sei und dass man aus Kostengründen sich für die Flachdachlösung aussprechen wolle.