Sitzung: 25.02.2014 Ausschuss für Jugend, Familien, Senioren und Soziales
Beschluss: einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 14
Vorlage: 51/016/2014
Beschlussvorschlag:
a)
Die Großtagespflegestellen und die beiden
Krippengruppen sind einzurichten. Bezüglich der Trägerschaft für die
Krippengruppen sind weitere Gespräche mit dem Verein Teddybär e.V. zu führen.
b) Die Planungen zur möglichen Einrichtung einer „Waldgruppe“ sollen in die Wege geleitet werden. Über die endgültige Einrichtung ist nach Vorliegen eines Konzeptes und einer entsprechenden Kostenübersicht zu entscheiden.
Sachverhalt:
a)
In Lohne sind weitere Betreuungsplätze notwendig,
insbesondere auch für unter Dreijährige (vgl. auch Vorlage 51/015/2014), so
dass konkrete Maßnahmen zu planen sind. Zu den Ausbauplanungen liegt auch eine
Anfrage der SPD-Fraktion vor (s. Anlage).
Zur Sicherung von Fördermitteln (für das Land Niedersachsen) aufgrund der
„Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für den Ausbau der
Tagesbetreuung für Kinder unter drei Jahren“ (RAT) konnten im November 2013
unter Fristsetzung bis zum 30.11.2013 Förderanträge für mögliche Maßnahmen gestellt
werden.
Daraufhin wurden vorsorglich Förderanträge gestellt: einerseits für die
Einrichtung von zwei Großtagespflegestellen im ehemaligen Haus Fathmann,
Bahnhofstr., andererseits für den Bau eines zweigruppigen Krippengebäudes an
der Brinkstr. (ehemals Möbel Kröger).
Mit den Bescheiden vom 16.12.2013 bzw. 19.12.2013 wurden Fördermittel in Höhe
von insgesamt 282.000 Euro bewilligt. Die Maßnahmen sind bis zum 31.12.2014
durchzuführen.
In den zwei Großtagespflegestellen könnten bis zu 20 Kinder unterschiedlichen
Alters betreut werden. Dadurch würde die Möglichkeit der flexiblen Betreuung
von Kindern erhöht. Die Leitung wird von interessierten Tagespflegepersonen
bzw. Erzieherinnen übernommen.
Die Krippengruppen sollen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kindergarten
Teddybär e.V. errichtet werden und das Betreuungsangebot für unter Dreijährige
im Stadtsüden erhöhen. Die Trägerschaft für diese Gruppen soll der Verein
Teddybär e.V. erhalten, damit eine gemeinsame Nutzung von Flächen ermöglicht
wird (z.B. Außenspielfläche).
b)
Außerdem ist zu entscheiden, ob Planungen für
die Einrichtung einer „Waldgruppe“ aufgenommen werden sollen.
Die Ev. Kindertagesstätte St. Katharina hat dieses Betreuungsangebot angeregt.
Es handelt sich um eine eigenständige Einrichtung, die überwiegend „in freier
Natur“ im Wald arbeitet. Die nur halbtags mögliche Gruppe hat maximal 15 Kinder
im Alter von 3 bis 6 Jahren (also nur Kindergartenkinder), wird von zwei
Erzieherinnen bzw. Erziehern betreut und benötigt eine Waldfläche von 0,5 bis
max. 2 Hektar. Als „Unterkunft“ müssen üblicherweise ein Bauwagen und für sehr
widrige Wetterverhältnisse ein festes Gebäude (Schutzhütte o.ä.) zur Verfügung
stehen.
Der Tagesablauf und die Förderung der Kinder sind ähnlich wie in den üblichen
Einrichtungen, allerdings unter Berücksichtigung der besonderen Umgebung. Dazu
ein Zitat aus einem Konzept für „gelebte Waldpädagogik“:
„Der Aufenthalt im Wald ermöglicht aus pädagogischer Sicht für die gesamte
kindliche Entwicklung förderliche Erfahrungen, die in vergleichbarer Form und
Vielfalt kaum in einem anderen Umfeld gemacht werden können.
Kinder haben Platz zum „Kindsein“, sie haben Raum, um sich frei zu bewegen,
Platz zum Lachen, Weinen, Toben, Träumen…
Die Kinder können ihren natürlichen Bewegungsdrang ungehindert ausleben. Die
erholsame Ruhe des Waldes, die Stille und die frische Luft stärken die
körperliche und seelische Gesundheit.“
Aus finanzieller Sicht ist die Einrichtung einer Waldgruppe voraussichtlich
kostengünstiger als der Bau einer neuer Kindergartengruppe. In Einrichtungen
können ggf. auch Plätze für unter Dreijährige umgenutzt werden.
An diesem alternativen Betreuungskonzept haben in der Ev. Kindertagesstätte
bereits sechs Eltern ihr Interesse bekundet. Eltern in anderen Einrichtungen
müssten noch befragt werden; vor allem auch zur Prüfung der Frage, ob es eine
dauerhafte Einrichtungen werden kann.
In der näheren Umgebung gibt es Waldgruppen beispielsweise in Goldenstedt und
in Cloppenburg.
Beratungsverlauf
Die SPD Fraktion bestätigte, dass mit diesen Ausführungen ihrer Anfrage genüge getan sei.
Eine Nachfrage wurde dahingehend beantwortet, dass es für die Kindertagespflegepersonen (auch für die in der Großtagespflege) eine kurzfristig einsetzbare Vertretung gibt.
Auf die Frage, ob es notwendig sei, bei so vielen freien Kindertagespflegeplätzen den Krippenausbau voranzutreiben, wurde darauf hingewiesen, dass die erforderlichen 70% an Betreuungsplätzen in Einrichtungen noch nicht erfüllt seien, gegebenenfalls Fördermittel verloren gingen und Eltern auch bewusst die Krippenbetreuung nachfragten.
Der Bürgermeister wies darauf hin, dass die konkreten Baupläne für die Krippengruppen im Stadtsüden im Bauausschuss beraten und in einer späteren Sitzung vorgestellt würden.