Beschluss: einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 13

Beschlussvorschlag:

 

Der Schützenverein Bokern-Märschendorf erhält einen Zuschuss für die Sanierung der Schützenhalle Bokern-Märschendorf in Höhe von 60 % der nachgewiesenen Ausgaben, maximal 216.000 €. Soweit erforderlich, wird der Zuschuss für 2022 geleistet, im Übrigen ist er für das Haushaltsjahr 2023 einzuplanen.


Sachverhalt:

 

Der östliche Teil der Schützenhalle Bokern-Märschendorf, die auf einem Erbbaugrundstück der Stadt Lohne steht, wird seit mehreren Jahrzehnten in den Wintermonaten für Aufführungen der Theaterbühne Bokern-Märschendorf genutzt. Außerdem dient das Gebäude das Jahr über als Schießsporthalle und Schützenheim für seine sieben Kompanien und stellt insgesamt den zentralen Anlaufpunkt für das Dorfleben der Ortschaft Märschendorf dar.

 

In zwölf fast immer ausverkauften Vorstellungen stellt die plattdeutsche Theatergruppe Bokern-Märschendorf mit seinen ca. 30 Mitwirkenden auf und hinter der Bühne alljährlich ein festes Highlight im Lohner Kulturangebot dar. Die Theatergruppe wurde 2020 organisatorisch selbstständig und aus dem Schützenverein ausgegliedert.

 

Das 1990 eingeweihte Gebäude ist energetisch nicht auf dem aktuellen Stand der Technik. Die energetische Unzulänglichkeit des Gebäudes wirkt sich gerade bei den Theaterproben und –Aufführungen am deutlichsten aus.

 

Der Schützenverein Bokern-Märschendorf beabsichtigt daher eine energetische Sanierung (Sanierung der Heizung und der Beleuchtung, raumlufttechnische Anlagen, Dämmung / Sanierung des Daches).

 

Mit Schreiben vom 27.09.2021 beantragte der Verein einen nicht näher bezifferten Zuschuss für die beabsichtigte energetische Sanierung der Schützenhalle Bokern-Märschendorf.

 

Im Antrag wurde von folgenden Kosten incl. Mehrwertsteuer ausgegangen:

 

Bauwerkkosten                                                                                      128.400 €

Technische Anlagen                                                                               200.000 €

Außenanlagen                                                                                            5.300 €

Ausstattung                                                                                               20.200 €

Baunebenkosten                                                                                        6.000 €

      GESAMTKOSTEN                                                                                359.900 €

 

Der Verein geht in seinem Antragsschreiben davon aus, dass er für die Maßnahme eine Förderung aus Bundesmitteln erhalten kann. Ob der Verein eine Förderung aus weiteren Fördertöpfen, z.B. durch Mittel für den ländlichen Raum (LEADER) erhalten kann, ist wegen der erst 2023 beginnenden neuen EU-Förderperiode nicht sicher.

 

Nach Ansicht der Stadtverwaltung sind die Erneuerung der raumlufttechnischen Anlagen, der Ersatz der alten Heizungsanlage und die Verbesserung der Dämmung nachvollziehbar. Eine einheitliche Regelung für die Bezuschussung von vergleichbaren Gebäuden ist bei der Stadt Lohne nicht vorhanden.

 

Im Januar 2022 teilte der Verein mit, dass die EWE angekündigt habe, ab April 2022 die Betriebsstätte nicht mehr mit Erdgas zu beliefern, weil die vorhandene Heizung laut EWE nicht für das demnächst zu liefernde H-Gas geeignet sei. Eine Umrüstung der alten Heizung sei laut Verein nach Rücksprache mit dem Heizungsbaufachbetrieb technisch nicht möglich, da Ersatzteile hierfür nicht vorhanden seien. Aus diesem Grund wurde verwaltungsseitig dem Antrag auf förderunschädlichen vorzeitigen Maßnahmenbeginn zugestimmt, und der Verein hat den kurzfristigen Einbau einer neuen Heizungsanlage in Auftrag gegeben, um nicht ohne Warmwasser und Heizung da zu stehen.

 

In der Vergangenheit wurden Bauvorhaben von Vereinen mit kulturellem / sozial bedeutsamem Hintergrund regelmäßig durch Einzelfallentscheidungen der Stadt Lohne gefördert. Da das Grundstück im Eigentum der Stadt Lohne steht, wird aufgrund der tatsächlichen Nutzung verwaltungsseitig eine Förderung in Höhe von 50 % der nachgewiesenen Ausgaben vorgeschlagen.

 

Beratungsverlauf:

 

Verschiedene Ausschussmitglieder sprachen sich dafür aus, die Maßnahmen zu fördern und beantragten, die Förderung von 50 % auf 60 % zu erhöhen. Grund hierfür sind die Corona-bedingten Einnahmeausfälle (keine Spenden / keine Theateraufführungen) Die im Antrag enthaltene raumlufttechnische Anlage mit Kosten in Höhe von 90.000 € wurde von einem Sprecher kritisch hinterfragt. Ausschussmitglied Sandmann war zum Zeitpunkt der Abstimmung nicht anwesend.