Beschluss: mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 11, Enthaltungen: 2

Beschlussvorschlag:

 

Für den südlichen Teil des städtischen Grundstücks an der Klapphakenstraße (Flurstück 88/67, Flur 23 der Gemarkung Lohne) sowie dem angrenzenden provisorischen Parkplatz soll ein informeller Investorenwettbewerb durchgeführt werden mit dem Ziel, attraktive Wohnungen zu schaffen.


Von der Verwaltung wurde erläutert, dass die Leerstandsquote von Wohnungen in Lohne sehr gering sei und sich daraus ein dringender Bedarf an Mietwohnungen ergibt. Die Stadt selbst hat bis auf wenige Ausnahmen in den vergangenen Jahren keine Grundstücke für den Mietwohnungsbau zur Verfügung gestellt, so dass interessierte Investoren auf Grundstücke in Privatbesitz angewiesen sind. Nach Auffassung der Verwaltung besteht hier ein dringender Handlungsbedarf der Stadt.

 

Nördlich der Klapphakenstraße befindet sich zwischen dem provisorischen Parkplatz und der Meyerhofstraße ein städtisches Grundstück, das zurzeit als Pferdewiese verpachtet ist. Weiter nördlich grenzt die Sportanlage Adenauerring an. Aufgrund ihrer zentralen Lage ist die ca. 9.800 m² umfassende Fläche hervorragend für den Wohnungsbau geeignet. Zwar wurde die Fläche immer für mögliche öffentliche Nutzungen freigehalten, jedoch zeichnet sich aus heutiger Sicht ab, dass sich für eine öffentliche Nutzung kein Bedarf ergibt.

 

Um ein Gesamtkonzept für die Fläche entwickeln zu können, empfiehlt die Verwaltung, unter dem Motto „Gemeinschaftliches Wohnen in Lohne“ einen informellen Wettbewerb für Investoren durchzuführen.

 

Die Projektidee besteht darin, auf der Fläche „gemeinschaftliche“ Wohnformen für alle Generationen zu entwickeln. Dabei sollen sowohl Senioren und Singles als auch Paare und Familien angesprochen werden. Ziel ist die Mischung aller Altersgruppen (z. B. in Form eines Wohnhofes) sowie die Förderung einer aktiven, lebendigen Nachbarschaft.

 

Die baulich-räumliche Umsetzung der Projektidee soll durch eine attraktive Mischung aus Apartment-Häusern, Reihen- bzw. Kettenhäusern sowie Einfamilien- und Doppelhäusern erfolgen. Insgesamt könnten auf der Fläche zwischen 30 und 40 Wohneinheiten entstehen. Zusätzlich soll durch den Einsatz von innovativen Energiespar-Konzepten (Niedrigenergie-Häuser) in Verbindung mit Solartechnik und Blockheizkraftwerk ein deutlicher Beitrag zum Umweltschutz geleistet werden. Ob die Einzelobjekte später alle im Eigentum des Investors bleiben oder möglicherweise Eigentumswohnungen geschaffen werden, kann derzeit noch offen bleiben.

 

In einem ersten Schritt sollen die möglichen Investoren aufgefordert werden, eine Referenzliste, ein Kaufpreisangebot sowie einen skizzenhaften Bebauungsvorschlag einzureichen. In einem zweiten Schritt kann mit einer Auswahl von maximal drei Investoren der bauliche Entwurf konkretisiert werden.

 

Der beste Vorschlag sollte als Grundlage für einen Vorhaben- und Erschließungsplan und den Verkauf des Grundstücks herangezogen werden.

 

Von einem Ausschussmitglied wurde die Idee einen solchen Wettbewerb durchzuführen begrüßt, aber auch darauf hingewiesen, dass der Bau von Sportstätten eine wichtige Aufgabe sei. So sei die Anbindung dieser Fläche an den vorhandenen Sportplatz auch durchaus denkbar.

 

Bürgermeister Niesel erläuterte in diesem Zusammenhang die Versorgung der Schulen mit Sportanlagen und wies auf in Zukunft sinkende Schülerzahlen hin.

 

Verschiedene Ausschussmitglieder sprachen sich für die Durchführung eines solchen Wettbewerbes aus und plädierten dafür, den angrenzenden provisorischen Parkplatz in die Planung einzubeziehen. Hingewiesen wurde aber auch darauf, dass die konzentrierte Errichtung von Wohnungen auf diesem relativ kleinen Areal die Gefahr in sich birgt, dass hier ein neues Konfliktpotenzial geschaffen wird.

 

Bürgermeister Niesel wies darauf hin, dass der Wettbewerb dazu führen soll, Wohnungen in einer hohen Qualität zu erschwinglichen Preisen zu schaffen.